Wer ist für Trafo am Wendener Schulzentrum zuständigSchüler

Wenden, (-alex-) Nazi-Schmierereien an einer Umspannstation auf dem Gelände der Konrad-Adenauer-Schule sind Jürgen Borchers schon seit Monaten ein Dorn im Auge. Doch bis heute bequemte sich niemand, die widerlichen Hetzparolen zu entfernen. Dem Wendener Hauptschullehrer platzte jetzt der Kragen: Er erstattete bei der Staatsanwaltschaft Siegen Strafanzeige gegen unbekannt.

SS-Runen, Hakenkreuze und ausländerfeindlichen Parolen sind es, die Jürgen Borchers in seinem Schreiben an die Siegener Behörde als „betroffener Bürger der Gemeinde Wenden“ anprangert.


Bereits Mitte Oktober entdeckte der Pädagoge die Schmierereien und schaltete sofort den Schulleiter ein. Über Wochen tat sich nichts, und Borchers wurde erneut vorstellig, trug die Angelegenheit ein zweites und später noch ein drittes Mal vor. Seine Frau Sabine, SPD-Kreistagsabgeordnete und ebenfalls Lehrerin am Wendener Schulzentrum, fotografierte das faschistoide Gepinsel sogar und legte die Bilder am 5. Dezember in der Lehrerkonferenz vor.

Jürgen Borchers zur Staatsanwaltschaft: „Der Schulleiter wies darauf hin, daß er sich inzwischen mehrfach in dieser Sache an die Gemeindeverwaltung gewendet hat. Geschehen ist bis zum heutigen Tage nichts, so daß ich es für meine Pflicht als Staatsbürger halte, Anzeige zu erstatten!“ Besonders gefährlich könnten die Schmierereien nach Borchers Auffassung auch deshalb sein, weil sie sich auf dem Gelände zweier Schulen mit fast 1000 Schülern befänden.

Die Gemeinde Wenden lehnte es zunächst ab, die Runen, Hakenkreuze und Sprüche zu überpinseln. Für die Umspannstation, so die Begründung aus dem Rathaus, seien die Lister und Lennekraftwerke (LLK) zuständig.

Hier irrte die Verwaltung. Rainer Grebe, Abteilungsleiter Netztechnik bei den LLK, die in diesen Tagen von der Staatsanwaltschaft informiert wurden, stellte gestern im Gespräch mit der WR klar: „Es handelt sich um eine sogenannte Kundenstation, und das Stationsgebäude gehört der Gemeinde Wenden.“ Darauf aufmerksam gemacht, habe die Gemeinde inzwischen zugesichert, die Schmierereien durch Mitarbeiter des Bauhofs beseitigen zu lassen.