„Alle Schulen schauen nach Wenden“

Wenden. Wer einmal nach Schulschluss das „Spektakel“ rund um den Busbahnhof am Konrad-Adenauerschulzentrum beobachtet hat, der darf sich fürwahr wundern, dass dort noch kein tragischer Unfall mit üblen Folgen passiert ist. Zahlreiche Eltern holen ihre Kinder mit dem eigenen Auto ab, versuchen dabei möglichst, bis fast ins Klassenzimmer zu fahren oder aber mitten auf der Kreuzung stehen zu bleiben, um schnellstmöglich den Heimweg antreten zu können. Die Kinder, die mit dem Bus fahren, bieten sich derweil eine Art Leistungswettkampf, schnellstmöglich in den Bus zu kommen, um der Gemeinschaft möglichst viel „Raffinesse“ und Körperkraft zu demonstrieren. „Ein Zustand“, so der Leiter der Wendener Hauptschule, Michael Olberts, „der uns zunehmend große Sorgen bereitet hat.“ Bei dem bisherigen Verhalten sei es nur eine Frage der Zeit, wann der ganz schwere Unfall passiere, „der etwas hervor ruft, das wir nie wieder gut Machen können“.

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Schüler lotsen Schüler sicher in die Busse

Wenden, (rudi) Der Bus rollt an. Noch bevor er zum Stehen kommt, läuft eine ganze Schülerschar wie auf Kommando los. Das Gedrängel ist groß, jeder möchte einen Sitzplatz. So oder ähnlich spielt sich das fast täglich vor heimischen Schulen ab. Im Konrad-Adenauerschulzentrum soll sich das ändern. Schülerlotsen sollen schon bald für mehr Sicherheit rund um den Schulweg sorgen.

„Wir sind ohne große Hoffnungen nach Sundern gefahren“, waren sich Hauptschulleiter Michael Olberts und Schulamtsleiter Michael Grebe einig, als sie über ihren Besuch im dortigen Schulzentrum berichteten, das bereits seit mehreren Jahren mit Schülerlotsen arbeitet. Umso überraschter waren die beiden, als sie den reibungslosen Ablauf beim Ein und Aussteigen in die Busse beobachteten.

Auch in Wenden soll diese Ordnung nun einkehren. 40 Schülerinnen und Schüler aus der achten bis zehnten Klasse sollen für mehr Sicherheit am Busbahnhof und an den Haltestellen in den Heimatorten Sorge tragen – notfalls, indem das Fehlverhalten der rund 750 Kameraden sanktioniert wird. Diese „Strafen“ reichen vom Vorsprechen beim Schulleiter oder der Gemeinde bis zum Entzug der Fahrkarte.

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„Tatort“ Schulbus: Lotsen sollen Situation entschärfen

Von Anke Bruch

Wenden. Gejohle, Geschrei und Gedränge – der Busbahnhof des Schulzentrums gleicht einem Ameisenhaufen. Jeder will der Erste sein, jeder einen der wenigen – aber heiß begehrten – Sitzplätze ergattern. Die Busfahrer schauen hilflos los und können den Ansturm auf ihr Gefährt nicht verhindern.

Ein SchauermärchenSchüler Keineswegs. Das Gedränge vor und in den Bussen gehört nicht erst seit gestern zum Schulalltag. Schülerinnen und Schüler laufen nach der letzten Stunde unkontrolliert auf die Busse zu und nicht selten kommt es dabei zu Rangeleien und Handgreiflichkeiten.

Schlimme Unfälle sind in Wenden zwar noch nicht passiert, doch so weit soll es auch nicht kommen: Mit einem Schülerlotsenprojekt, das von der Gemeinde Wenden, der Lehrerschaft, der Polizei sowie der VWS ins Leben gerufen wurde, soll in Zukunft der sichere Transport der Schülerinnen und Schüler gewährleistet sein.

„Wir hatten schon immer die große Sorge, dass irgendwann mal etwas Schlimmes passiert. Das Verhalten an den Haltestellen ist einfach chaotisch“, so der Schulleiter der Hauptschule, Michael Olberts. Ein Modellversuch aus Sundern fand im Kreis Olpe breite Zustimmung und soll nun nachgeahmt werden. „Dort hat die Arbeit mit den Lotsen funktioniert. Die Schüler stehen in Reih und Glied, steigen einzeln in die Busse ein und zeigen ihre Fahrkarte vor“, erläuterte Olberts beim ersten Gespräch mit den zukünftigen Wendener Schülerlotsen.

„Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass das funktioniert“, so die erste Reaktion einer Schülerin. Auch die übrigen Jungen und Mädchen aus den Klassen 8 bis 10 sind noch skeptisch, ob das Projekt umsetzbar ist. Keine Zweifel haben dagegen die Ausbilder und Verantwortlichen. „Ich bin wirklich optimistisch“, meinte der Betriebsstellenleiter der VWS Olpe, Hartmut Kuhnert. Wichtig sei natürlich, dass auch die Eltern mitziehen, ergänzte Michael Olberts.

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