Wendener Hauptschüler schinden sich für den ersten Marathon ihres Lebens
(bes) Die Trikots schweißdurchtränkt, die Schrittfrequenzen wenige Meter vor dem Ziel längst nicht mehr so dynamisch wie auf den ersten Kilometern, die Mimik von den Strapazen gekennzeichnet – und dann nach dem Passieren der Zielmarke die Verwandlung. Strahlendes Lächeln macht dem Sekunden vorher noch verhärmten Gesichtsausdruck Platz. Vergessen sind plötzlich all die körperlichen Qualen – ein unbeschreibliches Glücksgefühl erfaßt die Jungen: Der Körper, der auf der gewaltigen Halbmarathonstrecke (22 Kilometer) immer wieder zur Aufgabe drängte, ist besiegt und der Kampf mit der Selbstdisziplin überstanden. „Das macht wohl die Philosophie des Langstreckenlaufes aus“, versucht Josef Nusterer (42), begeisterter Läufer und Bergsteiger, die innere Zufriedenheit der jungen Marathonläufer zu erklären. Ein absolutes Novum zeichnet sich am Wochenende für den Kreis Olpe ab: Zum ersten Mal gehen zwei 14jährige Schuler aus Wenden in Duisburg in der Königsdisziplin des Langstreckenbereichs, dem Marathonlauf, an den Start.
Hauptschullehrer Nusterer betreut die beiden Lauftalente, Marko Lindner (14) und Mustafa Feliz (14), die keinem Verein angehören, bereits seit zwei Jahren.
Zwei Schulen unter einem Dach – „Das Gefühl des Miteinander weiter fördern“
Wenden. Ein vieldiskutiertes Thema Anfang der 80er Jahre war innerhalb der Gemeinde Wenden die Einführung einer Realschule. Das Für und Wider des neuen Schultyps wurde von Kommunalpolitikern, Lehrern, Eltern und Schülern in zahllosen Gesprächen immer wieder erörtert. Im August 1983 war es dann soweit: mit dem Beginn des neuen Schuljahres nahmen die ersten 41 Schüler den Unterricht in der Realschule auf. Sicherlich nicht ganz alltäglich ist dabei die Tatsache, daß sowohl die Gemeinschaftshauptschule als auch die Realschule gemeinsam in einem Gebäude, dem Konrad-Adenauerschulzentrum, untergebracht sind.