400 Edelkrebse ausgesetzt
Elben. Viele Bewohner des Wendener Landes bringen Krebse mit dem Urlaub am Meer in Verbindung. Dass Krebse eigentlich zur heimische Fauna gehören, ist besonders jüngeren Menschen fremd. Dabei ist es nur wenige Jahrzehnte her, dass im damals klaren Wasser der Bäche und Flüsse Edelkrebse von beträchtlicher Größe lebten, die nicht selten als Leckerbissen in Töpfen und auf Tellern endeten.
Doch dann kamen die 60er und 70er Jahre: Gewässer wurden durch immer größere Einleitungen verschmutzt, naturnahe Bäche wurden zu „Autobahnen“ für das Wasser ausgebaut. Betonierte oder mit Steinen befestigte Rinnen sorgten zwar dafür, dass etwa bei der Schneeschmelze das Wasser schnell abfloss, sie boten aber den Wasserlebewesen keinen Schutzraum, den diese etwa zur Eiablage benötigen. Erst spät kam die Einsicht, dass diese Art des Umgangs mit der Natur nicht der richtige sei. Doch für viele Arten war es bereits zu spät: Sie sind in unserer Region so gut wie ausgestorben.
Wandern für Menschen in Not
Wenden. Die meisten der Kinder konnten nur staunend auf den Bildschirm starren: Unvorstellbar, dass es einigen Menschen auf der Welt so schlecht geht. Aber nach dem Film, den sie kürzlich in der Schule sahen, wissen sie, wofür sie sich im wahrsten Sinne des Wortes die Füße „platt laufen“. Wandern für den guten Zweck – für zwei Projekte in der Dritten Welt – stand am Donnerstag zum siebten Mal auf dem Stundenplan der Konrad-Adenauer-Hauptschule in Wenden.
25 Jahre Hauptschule
Wenden/Elben: Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zu 25 Jahre Hauptschule Wenden wurde auch eine Projektwoche durchgeführt. Über 20 außerschulische Maßnahmen wurden von den Schülern, den Lehrern sowie anderen Mitarbeitern in Angriff genommen. Die Palette reichte von „Gewalt und Rechtsradikalismus“, „Fotografieren in der Gemeinde Wenden“ bis hin zu einer Modenschau. Das Projekt „Elbebach“ wurde von Fachlehrer Paul Grebe und dem Vorsitzenden der Fischereigenossenschaft Wenden, Jochen Sauermann, betreut. Was hat man unter diesem Projekt zu verstehenSchüler Der Pächter des Elbebaches, Franz-Josef Clemens aus Eiben, beklagt seit einigen Jahren den geringen Fischbestand. Insbesondere die größeren Fische halten sich nicht mehr lange im Elbebach auf. Im Rahmen einer Bestandsaufnahme konnte der Grund hierfür schnell ermittelt werden. In dem relativ begradigten Elbebach finden die Fische nicht mehr die entsprechenden Lebensräume vor. Tiefere, beruhigte Wasserstellen kennt man an der Elbe fast gar nicht mehr. Die Lösung lag eigentlich auf der Hand. Am Elbebach mussten unbedingt „Gumpen“ (tiefe Stellen im Wasser) mit entsprechender Baumbepflanzung angelegt werden. „Wenn alle mitspielen, Wiesenbesitzer, Fischereipächter und die Gemeinde, lässt sich so einiges bewegen“, berichtet Jochen Sauermann. Und alle spielten mit. Da kam es gerade recht, dass die Hauptschule Wenden ihre Projektwochen plante. Es folgte eine kurze Absprache zwischen Paul Grebe und Jochen Sauermann, dann stand das Projekt. Zunächst wurde die Wasserqualität überprüft. Da hier keine Abstriche zu machen waren, konnten Schüler der Klassen 7 – 10 die Arbeit aufnehmen. Mit Gummistiefeln, Hacke und Spaten bewaffnet begab man sich zum Elbebach. Die Arbeit im Bach und an den Ufern machte den Kindern sichtlich Spaß. Unter großer Anstrengung wurden zahlreiche Gumpen angelegt. Der Bauhof der Gemeinde Wenden wird jetzt noch einige Bäume anpflanzen, damit die Gumpen entsprechend beschattet werden. Jochen Sauermann: „Forellenbrut ist ausreichend vorhanden. Mit den neu geschaffenen Gumpen erhalten die Fische ihren benötigten Lebensraum. Da die Wasserqualität des Elbebaches in Ordnung ist, gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten Jahren wieder verstärkt auch ältere Fische vorfinden werden. Von der Bigge kommend werden zusätzlich Fische in den Elbebach hochziehen.“