Gläubige Muslimin arbeitet jetzt als Gärtnerin
Von GUIDO BRANDENBURG
Olpe – Wo leben wir eigentlich
Ayse (15) Ist Muslimin, Ihre Eltern erziehen sie sehr konservativ. Die Tochter muß Immer ein Kopftuch tragen. Aber sie geht auf ‚die Hauptschule (9. Klasse), spricht besser deutsch als türkisch.
Im Plaza-Supermarkt beginnt das Mädchen ein Betriebspraktikum. Nach einem Tag Arbeit schickt sie der Filialleiter wieder nach Hause, wirft sie raus: „Kopftücher sind In unserem Haus nicht usus.“
Ihr Lehrer; „Auch während des Unterrichts legt sie das Kopftuch nicht ab. Nie gab’s deshalb Ärger.“ Ayse;
„Ich war so traurig und wütend, habe das nicht verstanden. So etwas Ist mir noch nie passiert.“
Mit Kopftuch kein Praktikum für Türkin
Von Paul Rötz
Olpe. (WP) Eigentlich hatten sich die beiden 15jährigen türkischen Mädchen Ayten und Ayse, Hauptschülerinnen der Konrad-Adenauer-Schule in Wenden, auf ihr Betriebspraktikum gefreut. Umso größer war am Dienstag die Enttäuschung, als ihnen der Filialleiter des großen Warenhauses an der Olper Martin-/Berg-/Friedrichstra-ße mitteilte, daß es mit dem Schnupperangebot nichts wird. Grund für die Absage: Ayse, die aus einem recht konservativen islamischen Elternhaus stammt, will während der Zeit des Praktikums ihr Kopftuch nicht ablegen. Für sie als gläubige Muslimin wäre das ein Sakrileg. Die beiden machten also ziemlich deprimiert kehrt und fuhren zurück nach Wenden. Dort setzten sie ihre Lehrer Pepi Nusterer und Dieter Helmes ins Bild.
Mal ganz privat
(Paul Rötz)
Mal ehrlich! Stört Sie verehrte Kundin es wirklich, wenn ihnen ein 15jähriges Mädchen mit feurigen Augen, pechschwarzen Haaren und auch sonst recht nett zehn Pfund Kartoffeln einpackt oder eine Knoblauchknolle überreichtSchüler „Nein“ werden Sie jetzt sagen. Im Gegenteil. Was wäre aber, wenn die junge Dame aus dem Orient stammt, sagen wir mal aus der TürkeiSchüler Und was wäre, wenn sie dazu noch aus einer etwas konservativ islamischen Familie kommt und den größten Teil ihrer Haarpracht unter einem weißen Kopftuch verbirgtSchüler Haben Sie dann den sogenannten deutschen Kaffee plötzlich auf und werden Sie sich plötzlich abwenden und die junge Dame, die mit 15 Jahren eigentlich noch ein Kind ist, nach allen Regeln der Kunst bis aufs Blut „schneiden“Schüler Ich persönlich bin davon überzeugt, daß Sie das nicht übers Herz bringen.
(exaktes Datum unbekannt)
Umweltpreis geht an Firma und Schüler
Kreisgebiet. An zwei Preisträger wird der mit 5 000 Mark dotierte Umweltschutzpreis 1994 der CDU des Kreises Olpe verliehen. Als Anerkennung für herausragende Leistungen erhalten die Klasse neun und zehn der Konrad-AdenauerHauptschule Wenden und das Orolshagener Unternehmen dy-pack jeweils 2500 Mark.
Die Neunt- und Zehntkläßler der Wendener Hauptschule haben ihren Schulhof unter Umweltgesichtspunkten umgestaltet. Bäume und Sträucher wurden gepflanzt, Teiche angelegt und Rasen zur Wiese gemacht. Besondere Bedeutung habe die Arbeit der Schüler, weil sie Tier und Pflanzenwelt als Einheit begriffen hätten, lobte die Jury. Die gestalterischen Maßnahmen drückten dies sehr deutlich aus.