Schulmensa „vom Feinsten“

hobö • Wenn ehemalige Schüler „ihr“ Konrad-Adenauer-Schulzentrum etwa zehn Jahre nicht mehr besucht haben und in nächster Zukunft in eine Visite in der Bildungseinrichtung abhalten sollten, dann dürfte ihnen die Verwunderung ins Gesicht geschrieben sein. Angefangen von der Bibliothek, den Computerräumen über den Anbau für die Verwaltung bis hin zur aufwendig renovierten Turnhalle und den Kunstrasensportplatz vor der Tür – die im vergangenen Jahrzehnt durchgeführ­ten An- und Umbauten sind bemerkens­wert. Nun kommt ein weiterer „Meilen­stein“ hinzu: eine Schulmensa.„Vom Feinsten“, umschrieb am Diens­tag ein Mitglied des Schul-, Sozial- und Jugendausschusses der Gemeinde Wenden seine Eindrücke. Dabei ist die Mensa noch nicht einmal fertiggestellt. Doch schon das Volumen der Räumlichkeiten, erste Instal­lationen sowie die Erläuterungen, die Dipl.-Ing. Rainer Klappert von der Ge­meinde Wenden, den Ausschussmitglie­dern lieferte, lassen erahnen, dass nach Ende der Bauarbeiten den Schülern in der Tat eine Mensa „vom Feinsten“ geboten wird.

Immerhin 600000 Euro investiert die Gemeinde in die notwendigen Umbaumaßnahmen. In den ebenerdig gelegenen Räumen (ehemals Garage/Werkstatt im Verwaltungstrakt) entsteht die so ge­nannte Ausgabe/Aufwärmküche. Eine Zu­bereitungsküche war von vorneherein un­ter Hinweis auf die erheblichen Kosten, die Ausrüstungsvorschriften und die Folge­kosten im Personalbereich nicht vorgese­hen.

In einem Teil des Flures sowie im Lager­raum entstehen eine Spülküche sowie Tro­ckenlager und Kühlräume. Zur Anliefe­rung des Essens wurde eine neue Behau­sung und ein eigener Eingang mit neuer Zufahrt erstellt. Ebenso wurde ein Vordach über dem Mensa-Eingang angebracht. Dort können die Schüler vor Wind und Wetter geschützt auf Einlass warten. Über­dies, so Klappert, plane man die Aufstel­lung massiver Bänke und Tische, so dass die Kinder und Jugendlichen auch außer­halb der Mensa speisen können.

Der ehemals von der Hauptschule als Kunstraum genutzte Raum 055 wird zu ei­ner zweiten Speisenraum umgebaut. Ins­gesamt bietet die Mensa in den beiden Räumlichkeiten 194 Sitzplätze.

Die Essen werden künftig übrigens bar­geldlos bezahlt. Die Kinder erhalten einen Chip, der an einem Computerterminal im Foyer aufgeladen werden kann und mit dem sie die Speisen dann vergüten. Das am Terminal abzurufende Guthaben der Kinder können die Eltern per Internet von zuhause oder direkt in der Schule entspre­chend des Bedarfs aufladen.

Eine ausgeklügelte Lüftungsanlage wird unter anderem die Wärme aus der Küche sowie dem Spülraum zum Beheizen der Räumlichkeiten nutzen.

Durch die Umnutzung von Unterrichtsräumen mussten im Gebäude diverse Umbaumaßnahmen erfolgen. Zunächst ein­mal wurde die Küchenzeile in der ehemali­gen Cafeteria abgebaut und in der „Milch­theke“ im Foyer wieder eingebaut. Somit kann und konnte in der Umbauphase der Brötchenverkauf im Schulzentrum fortge­setzt werden.

Ferner wird der Raum 017a (bislang von der Hauptschule als Kunst-/Werkraum ge­nutzt) zu einem Aufenthaltsraum mit Computer-Ecke, Billardtisch und Kicker umgestaltet. Die Hauptschule erhielt im Gegenzug die Räume 121 und 122 als neuen Kunst- und Werkraum. Derzeit bieten die Haupt- sowie die Realschule freiwillige AGs am Nachmittag an. Daher sind schon jetzt täglich zwischen 45 bis 95 Schüler über Mittag im Schulzen­trum und können das Angebot der Cate­ring-Firma in Anspruch nehmen. Mit der neuen Mensa ist möglich, erheblich mehr Schüler mit einer Mittagsspeise zu versor­gen. Die Schulen könnten mit Inbetrieb­nahme der Mensa vom Sommer an als Ganztagsschulen geführt werden. Derzeit sucht die Gemeinde Wenden als Trägerin der beiden Bildungseinrichtungen übri­gens noch ein Catering-Unternehmen, das die Speisen künftig anliefert.

Von den insgesamt 600 000 Euro Investi­tionskosten stemmt die Gemeinde Wen­den 400 000 Euro, 200 000 Euro kommen aus dem „1000-Schulen-Programm“ der Landesregierung. Noch vor den Sommer­ferien hofft Rainer Klappert auf die Fertig­stellung der Mensa. Dann könnte man den Betrieb und die Chip-Technologie testen.