Hauptschule ist nicht gefährdet

Von Roland Vossel wenden. In Wenden soll es bis 2014/ 2015 keinen weiteren Grundschulverbund geben. Auch ein organisatorischer Zusammenschluss von Haupt- und Realschule ist nicht vorgesehen. Das geht aus dem von Gemeinde vor­gelegten Schulentwicklungs­plan hervor.

Allerdings, so die Einschrän­kung der Verwaltung, müssten die rückläufigen Schülerzah­len kritisch beobachtet wer­den. Weiter heißt es in dem Plan, dass „gegebenenfalls mit­telfristig ein Verbund mit der Realschule zu realisieren“ ist. Wie berichtet, hatte der drastische Schüler-Rückgang in der Grundschule Ottfingen (36 Prozent weniger von 2004/2005 bis 2009/2010) da­zu geführt, dass die Schule En­de dieses Jahres aufgelöst und ab kommendem Schuljahr als Teilstandort mit der Wester­berg-Grundschule Wenden in einem Grundschulverbund geführt wird. „Die Schülerzahl an den gemeindlichen Grund­schulen sind in den vergange­nen zehn Jahren deutlich ge­sunken“, heißt es in dem Plan: Lediglich die Biggetal-Grund­schule in Rothemühle habe die Schülerzahl von 2004/2005 bis 2009/2010 von 120 auf 129 erhöhen können. Alle anderen Grundschulen verzeichneten Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich.Zwar scheint der rasante Abwärtstrend bei den Grund­schulen gestoppt, doch prog­nostiziert der Plan für den Zeitraum 2010/2011 bis 2014/2015 einen Rückgang um weitere 6,6 Prozent auf dann noch 822 Schülerinnen und Schüler.

Zeitlich versetzt verläuft auch die Entwicklung der Schülerzahlen in der Sekun­darstufe I. Nach dem Höchst­stand von l 086 Schülern im Schuljahr 2005/2006 sind die Zahlen kontinuierlich auf 962 Schüler im laufenden Schul­jahr gesunken (11,4 Prozent Rückgang). Dabei verläuft die Entwicklung bei Haupt- und Realschule unterschiedlich. Während die Hauptschule ins­gesamt 91 Schüler (16,3 Pro­zent) verloren hat, war die Entwicklung bei der Realschu­le zunächst gegenläufig. Nach 515 Schülern in 2004/2005 wuchs die Realschule auf 539 Schüler in 2005/2006 und blieb in in den beiden folgen­den Schuljahren konstant. Im Schuljahr 2008/2009 setzte dann aber auch in der Real­schule ein Schüler-Rückgang bis zum laufenden Schuljahr um, 6,2 Prozent ein.

In der Prognose geht der Plan von weiterhin rückläufi­gen Zahlen an den weiterführ­enden Schulen in der Gemein­de Wenden aus: „Verglichen mit dem Schuljahr 2009/2010 sinkt die Zahl der Schüler vo­raussichtlich bis zum Jahr 2014/2015 von 962 auf 812. Das ist ein Rückgang von 15,6 Prozent.“ Dabei wird die Hauptschule die meisten Schüler verlieren (minus 24 Prozent). Die Schülerzahlen an der Realschule bleiben laut Plan in den nächsten Jahren relativ konstant. Erst ab dem Schuljahr 2013/2014 wirken sich die rückläufigen Schüler­zahlen aus der Primärstufe auch auf die Realschule aus und sor­gen bis 2014/2015 für einen Rückgang von 38 Schülern (7,7 Prozent).

Bausubstanz, Ausstattung der Klassen, Verwaltungsbe­reiche und Sportmöglichkei­ten der Schulen könnenüber­wiegend als gut bezeichnet werden, heißt es im Plan. .Der Schulraumbestand sei für die nächsten fünf Jahre ausrei­chend. Im Prognosezeitraum sei nicht davon auszugehen, dass Schulgebäude oder ganze Gebäudeteile leer stehen wer­den, die anderweitig genutzt werden könnten.

„Trotz des Rückgangs der Schülerzahlen ist die Haupt­schule keinesfalls in ihrem Be­stand gefährdet“, prognosti­ziert der Schulentwicklungs­plan. Die Bedürfnisprüfung für eine Gesamtschule in der Gemeinde Wenden erübrige sich. „Die Entwicklung in den zurückliegenden Jahren lässt nicht erwarten, dass die Schü­lerzahlen in den nächsten Jah­ren auf die erforderliche Min­destschülerzahl pro Jahrgang anwachsen wird“, heißt es im Plan.