Feierliches „Abschiedsspiel“

Die Schullandschaft im Kreis Olpe hat sich gestern von einer markanten Persönlichkeit feierlich verabschiedet.

hobö • Mehr als 100 Gäste waren ges­tern der Einladung des Kreises Olpe in die Aula des Konrad-Adenauer-Schulzentrums nach Wenden gefolgt. „Wir sind alle hier, um Dir für Dein Wirken zu danken“, begrüßte Joachim Winkelmann, Leiter der Hauptschule Wenden, den Mann, der den Anlass für die Feierstunde gab: Michael Ol­berts. Der Pädagoge aus Olpe trat mit Wir­kung zum 1. August dieses Jahres in den Ruhestand. Zuletzt war er als Schulrat in der Schulaufsicht des Kreises Olpe tätig, doch die deutlichsten Spuren hinterließ der heute 64-Jährige in der Konrad-Adenauer-Hauptschule in Wenden.„Hier war meine berufliche Heimat“, ge­stand Michael Olberts vor der Feier. Er habe unter dem damaligen Schulleiter Willi Kirsch seine ersten Lehrerjahre ab­solviert und erlebte 1976 die „Geburts­wehen“ der Hauptschule Wenden in dem neueröffneten Schulzentrum hautnah mit. Von 1990 bis 2003 war Michael Olberts Lei­ter der Hauptschule Wenden, bevor er zur Schulaufsichtsbehörde in die Kreisstadt wechselte. Zwischenzeitliche gesundheit­liche Probleme zwangen den passionier­ten Fußballfreund dazu, ein Jahr früher als eigentlich gewünscht in Pension zu gehen.

Joachim Winkelmann erinnerte daran, dass Olberts vom Finanzamt als Querein­steiger den Weg in die Schule gesucht habe. Seinen Wegbegleitern werde immer die „offene, herzliche und zuweilen sehr direkte Art“ in Erinnerung bleiben. Sein berufliches wie privates Wirken „war und ist geprägt vom engagierten Ringen um die beste Lösung“.

Die Liebe des pensionierten Pädagogen zum Fußball griff Landrat Frank Beckehoff auf. Die feierliche Verabschiedung sei so­zusagen das Abschiedsspiel. Die Konrad-Adenauer-Hauptschule „war Ihr Verein, Ihr Stadion, in dem Sie die größten Erfolge feierten“. Michael Olberts habe jungen Menschen nicht nur fachliches Wissen mit auf den Weg geben, sondern sie auch dazu befähigen wollen, den Wandel im Leben zu bestehen und aktiv mitzugestalten. Die Be­rufswahlvorbereitung habe Olberts als Schulleiter immer besonders am Herzen gelegen.

Auch nach dem Wechsel in die ‚Auf­sichtsbehörde – sozusagen „vom Trainer zum Schiedsrichter“ – sei Olberts sehr er­folgreich und geschätzt gewesen, lobte der ehemalige Dienstherr Frank Beckehoff. „Sie können sehr zufrieden und stolz sein auf Ihr erfülltes Berufsleben.“ Der Landrat appellierte an den verheirateten Vater von drei inzwischen erwachsenen Kindern, auch von der „Tribüne“ aus die Entwick­lung der Schullandschaft im Kreis Olpe mit Interessen zu beobachten. Hinter einer er­folgreiche Karriere eines Mannes stehe immer auch eine Frau, die dies ermög­liche, betonte Frank Beckehoff abschlie­ßend und überreichte Ehefrau Annette Ol­berts einen Blumenstrauß.

Eckhard Nimmesgern, Dezernent der Bezirksregierung Arnsberg, überreichte Michael Olberts schließlich die „ultimative Zur-Ruhe-Setzungs-Urkunde“. Olberts habe keine Abschiedsveranstaltung ge­wünscht, aber er habe sie sich mehr als verdient, so Nimmesgern.

Besonders ironisch verabschiedete sich der „Verein zur Pflege zwischenmensch­licher Beziehungen“ (VzPzB). Die 1981 ge­gründete lockere Vereinigung von Pädagogen der Wendener Bildungseinrichtung entstand aus einer Fußball-Tipprunde he­raus. Die Mitglieder sangen Olberts die „Hymne“ mitsamt eigens auf Olberts zuge­dichteter Strophe vor. Präsident Raimund Clemens erinnerte daran, dass er Olberts bereits zu dessen 50. Geburtstag klipp und klar gesagt habe, dass er zwar weiterhin Karriere bis hin zum Kultusminister ma­chen könne, doch VzPzb-Präsident werde er nie. Das, so Raimund Clemens schon da­mals, „bleibe ich“.

Olberts bedankte sich in der Feier­stunde bei allen Wegbegleiterin und be­glückwünschte die Gemeinde Wenden. Sie habe aus der Hauptschule und dem Schul­zentrum ein „Schmuckstück“ entwickelt -„und das auch pädagogisch“.

Neben den zahlreichen Dankesreden prägten auch musikalische und tänzeri­sche Darbietungen die Verabschiedung. So agierten neben dem Orchester der Hauptschule Hakemicke Olpe, Schülerin­nen und Schüler der Wendener Haupt­schule, der VzPzB, das Schulamt des Krei­ses Olpe sowie Kinder der Biggetal-Grundschule Wenden mit.