Autorenlesung: Schüler zum Nachdenken angeregt

sz Wenden. Dieser Tage fand die letzte Autorenlesung statt, in deren Genuss die Schüler der Jahrgangsstufe 10 der Konrad-Adenauer-Gemeinschaftshauptschule vor ihrer Entlassung am 22. Juni kamen.
Zu Gast war Michael Höhn. Der 1944 in Gießen geborene Autor wuchs in Düsseldorf auf, studierte evangelische Theologie und Sozialpädagogik. Als Vikar in Düsseldorf-Wersten engagierte er sich gegen Mietwucher und die unmenschlichen Lebensbedingungen ausländischer Arbeitnehmer. Bevor er 1979 als Berufsschulpfarrer nach Gummersbach kam, war er Gemeindepfarrer im Duisburger Arbeiterviertel Bruckhausen. Er ist außerdem Drogenberatungslehrer und Synodalbeauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen. Zusammen mit seiner Frau Monika, mit der er viele Bücher gemeinsam schrieb, lebt er in Wiehl-Brückhausen.


An der KAS ist er schon häufiger als Autor gewesen. Bekannt ist er dort aber auch für das Ometepe-Hilfsprojekt in Nicaragua, das er mit seiner Frau betreut und für das die Schüler der KAS am Sponsorenwandertag auf Schusters Rappen Gelder erwandern. Bevor er aus einem seiner Bücher vorlas, gab er den Schülern einen Überblick über die verschiedenen Bücher, die er im Laufe der Jahre bereits geschrieben hat. Die Handlungspersonen vieler seiner Veröffentlichungen sind oft „Außenseiter unserer Gesellschaft“. Neben Kurzgeschichten, Aufsätzen und Gedichten in verschiedenen Büchern und Zeitschriften, arbeitete Höhn an dem Jugendtheaterstück „Fahr zur Hölle, Satan“ mit. Insgesamt sind bisher von ihm 36 Bücher erschienen. Den Schülern stellte er am Montag die Neuauflage von „Das Geheimnis der Sara Abt“ vor. Als er dieses Buch 1985 erstmalig veröffentlichte und es sehr schnell vergriffen war, entschloss er sich, eine Neuauflage zu starten.
Das Buch handelt von einem jüdischen Friedhof, den Höhn seinerzeit selbst entdeckt hatte und in dessen Zusammenhang er eine interessante Geschichte erlebte. Nach der Vorstellung des Buches suchte Höhn das Gespräch mit den Schülern. Dabei kam heraus, dass die Ausländerfeindlichkeit nach wie vor vorhanden ist und das nationalsozialistisches Denken auch heute in den Köpfen vieler Jugendlicher zu finden ist. Zum Nachdenken angeregt, verließen die Schüler die Lesung.