Schulzentrum plant Pilotprojekt gegen Rowdytum in Schulbussen

Wenden, (sil) Eher prophylaktischen Charakter hat der Aktionstag, den die beiden Schulen des Konrad-Adenauerschulzentrums für den 2. April geplant haben: Das Verhältnis zwischen Busfahrern und Fahrschülern soll deutlich entspannt, aggressives Verhalten, Provokationen und mutwillige Zerstörungen vor der Bustür gelassen werden. In Einzelgruppen der Schüler, Lehrer, Eltern und Busfahrer werden derzeit individuelle Probleme und Zielsetzungen erarbeitet, die im Rahmen einer Podiumsdiskussion zur Sprache gebracht werden sollen. „Bisher gab es – zum Glück – keinen konkreten Vorfall, der ernstlichen Anlaß zu Bedenken gegeben hätte, ebensowenig einen Unfall“, berichtete Realschul-Leiter Clemens Bernemann, „jedoch gibt die allgemeine Situation auch keinen Grund zu der Annahme, hier könnte eine Besserung eintreten.“ Es seien auch von allen betroffenen Seiten Klagen über Fehlverhalten eingegangen, so daß man sich zu diesem Pilotprojekt entschlossen habe.


700 Fahrschüler besuchen das Schulzentrum in Wenden, sieben Buslinien fahren sie morgens zur Schule und mittags heim. „Daß dies zuweilen zu Drängeleien führt, ist klar. Was wir unterbinden wollen, ,sind die manchmal schon gemeinen Machtkämpfe zwischen älteren und jüngeren Schülern, zum Beispiel, wenn die Größeren die Kleinen fest halten und sie erst zwei Haltestellen nach ihrem Heimatort aus dem Bus lassen“, betonte Michael Olberts, Leiter der Hauptschule.

Auch die Stellung der Busfahrer soll zukünftig klarer umrissen werden. Mit Namensschildern, so stellen es sich die beiden Schulleiter vor, soll der persönliche Bezug zum Fahrer hergestellt werden – Aggressivität gegenüber einem „Bekannten“ fällt ungleich schwerer als gegenüber einem „Anonymen“. Auch sollen die Busfahrer die Befugnis erhalten, besonders rüden Schülern für einen bestimmten Zeitraum einen „Busverweis“ zu erteilen, das heißt, sie aus dem Busverkehr auszuschließen.

„Verantwortliches Denken und Handeln“ soll von nun an kontinuierlich geübt und unterrichtet werden, das gegenseitige Miteinander ohne Aggressionen einstudiert und mögliche Rechtsverletzungen im Bus, über die ein Schüler nicht unbedingt nachdenkt, behandelt werden. Die Zielsetzung, so ist man sich einig, ist hoch, nicht umsonst sind diese Probleme nicht ortsgebunden und zeitlich beschränkt – Drängeleien und Aggressionen, die nach der Schule im Bus ausgelassen werden, hat es wohl schon immer gegeben. Doch Olberts und Bernemann meinen schon jetzt, gelinde Veränderungen im Verhalten der Schüler und Busfahrer bemerkt zu haben.