Kinder erleben „komplett andere Schulwoche“

Römershagen/Wenden. Eine „komplett andere Schulwoche“ erleben derzeit die Jungen und Mädchen der Konrad-Adenauer-Hauptschule Wenden. In 36 (!) einzelnen Projektgruppen lernen die Schüler die Welt außerhalb des Schulgebäudes näher kennen. Beim morgigen Schulfest anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Bildungseinrichtung (die SZ berichtete) dokumentieren die Kids allen Interessierten ihre vielseitigen Ergebnisse.


Die SZ begleitete in dieser Woche die Projekt-Gruppe „Die Bigge erkunden“ im Naturschutzgebiet „Biggequelle“ bei Römershagen, um exemplarisch einen Einblick in die サkomplett andere Schulwoche“ – so das offizielle Motto – zu bekommen. Das Projekt-Angebot für die Hauptschüler ist besonders im Jubiläumsjahr ungewöhnlich umfangreich. Ob Erste Hilfe, Schnitzen, Aquarelle malen, Angelschein erwerben, Karate, Rudern, Richtige Hautpflege, Theater oder Waldpflege – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die Gruppe von Lehrer Gerhard Klamp erkundet in dieser Woche die Biggequelle und ihr Umland. Für die fachkundige Betreuung hat sich mit Walter Hombach ein überaus qualifizierter Kenner gefunden. Der 77-jährige Leiter des Hegerings Wenden war 37 Jahre lang Forstinspektor und kennt besonders das Gebiet rund um die Biggequelle auf dem Effeff. Schließlich gehörte das Areal zu seinem Dienstbezirk und seit 1953 lebt der passionierte Jäger in Dörnscheid unweit der Biggequelle. Am ersten Projekttag besuchten die Kinder aus den sechsten und achten Klassen die Anlage Biggequelle in Römershagen, die am 1. Mai 1976 in Verbindung • mit dem seinerzeit durchgeführten Wendener Wandertag offiziell eröffnet worden war. Bereits am ersten Projekttag erläuterte Hombach den Kindern, dass aus . Sicht der Landschaftspflege und -gestaltung die Nadelhölzer rund um die Biggequelle entfernt und Laubgehölze gepflanzt werden müssten. Diesen Gesichtspunkt wiederholte er auch am Dienstag, als Hombach mit Lehrer Klamp und den Schülern das neue Naturschutzgebiet „Biggequelle“ zwischen Römershagen, Wildenburg und Hollenseifen durchquerte. Hombach erklärte, dass die Fichtennutzung mehr und mehr zurückgefahren werde und stattdessen Laubbäume gepflanzt würden. Erstaunte Gesichter sah man in der Schülerschaft, als Walter Hombach beispielsweise die Zusammenhänge eines großen Ameisenhaufens erklärte. Keiner hatte gedacht, dass der rund 1,50 Meter hohe Ameisenhügel fast 40 Jahre alt sei. hi diesem Zusammenhang erläuterte der 77-Jährige den Nutzen der Roten Waldameise für den Wald. Auch die wichtigsten Baumarten erklärte Hombach den teilweise sehr interessierten und auch schon fachkundigen Kindern. Tierspuren, umgestürzte Bäume oder das Innere der Zapfen gehörten ferner auf den „Stundenplan“. Tags darauf beobachtete die Gruppe die maschinelle Waldbewirtschaftung. Vor allem für Technikfreunde ein besonderer Leckerbissen. Schließlich begutachteten die Beteiligten den Bigge flussabwärts bei Rothemühle und untersuchten dort die Wasserqualität. Morgen können wie erwähnt die Ergebnisse aller Projekte im Wendener Schulzentrum begutachtet werden. hobö