Einmalig in Nordrhein-Westfalen: Hauptschule Wenden bietet Schnupperpraktikum

Wenden, (wa) Ihren Auftrag, die Schüler und Schülerinnen auf das Berufsleben vorzubereiten und ihnen die Berufswahl zu erleichtern, nimmt die Gemeinschaftshauptschule Wenden besonders ernst.

Nach der im 6. Schuljahr üblichen Betriebserkundung, die regelmäßig bei den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd durchgerührt wird, wird den Hauptschülern der Konrad-Adenauer-Schule im 8. Schuljahr die in Nordrhein-Westfalen einmalige Chance geboten, in einem selbstgewählten Betrieb ein 14tägiges „Schnupperpraktikum“ zu absolvieren. Ein zweites Praktikum im 9. Schuljahr in einem anderen Betrieb bietet den Schülern Vergleichsmöglichkeiten, in einem weiteren Praktikum steht die Arbeitsplatzerkundung im Mittelpunkt. Schließlich lernen die Schüler des 10. Schuljahres die Inhalte und Anforderungen der Berufsausbildung kennen.

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Mit 16 sind die Würfel für die Zukunft bereits gefallen

Von Volker Eberts

Wenden. (WP) Die fünfzehnjährige Nadine weiß genau, was sie will, Bauzeichnerin und nichts anderes, Michael (15) wird Maler und Daniel (16) Gas- und WasserInstallateur. Während manche Schüler, besonders Abiturienten, mit 18 noch nicht wissen, was sie mit der Reifeprüfung anfangen sollen, sind bei den Neuntklässlern der Gemeinschaftshauptschule Wenden die Würfel längst gefallen. Und mehr noch: Nadine, Michael, Daniel und Co. wissen auch, was sie in ihrem Job erwartet. Das Schülerpraktikum macht’s möglich. Berufsbegleitende Maßnahmen, wie Betriebsbesichtigungen, Praktika etc. sind in der Hauptschule Wenden schon ab der 6. Klasse an der Tagesordnung. Zunächst unverbindlich mit der Möglichkeit, hier und da mal rein zu schnuppern. Ernst wird es dann im 9. Schuljahr, wenn Schüler und Lehrer versuchen, das „Richtige“ für die Nachschulzeit herauszufiltern. Zum Abschluß steht im 10. Schuljahr ein dreiwöchiges, das dritte, Betriebspraktikum auf dem Programm. Für Nadine und Co. ging dieser Ausflug in die Berufswelt gestern zu Ende. Das System kommt gut an, bei Eltern, Lehrern, Unternehmen und auch bei den Schülern. „Nicht so gut“, sei zwar die lange Arbeitszeit, aber trotzdem würde sie lieber arbeiten als die Schulbank länger zu drücken“, erklärt Nadine. Ihren Kameraden geht‘ s genau so. Seit fast fünfzehn Jahren arbeitet die Schule auf der Schiene Berufsberatung. „Zum Mittelstand und Handwerk bestehen mittlerweile enge Kontakte“, erklärt Schulleiter Michael Olberts. Man kennt sich. Die Erfahrung zeigt, welche Firmen geeignet oder nicht geeignet sind. Auch daß es anfangs Firmen gab, denen es darum ging, die billige Arbeitskraft auszunutzen, will der Schulleiter nicht verschweigen.

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