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2008 – Gewaltprävention

Gewalt muss man verstehen, um ihr begegnen zu können. Allzuleicht versuchen Jugendliche, mit Gewalt zum Ziel zu kommen oder Konflikte mit Gewalt zu lösen. Oft wissen sie aber auch einfach nicht, dass es auch andere Wege gibt. Aus diesem Grund führt die Konrad-Adenauer-Hauptschule seit vielen Jahren die Gewaltpräventionstage für Schülerinnen und Schüler der Klassen Acht durch. Unterstützung erfährt die Schule dabei durch unsere Schulsozialpädagogin, Frau Flender-Leweke, und Herrn Michael Klein, den Präventionsfachmann von der Kreispolizeibehörde Olpe.

Einen Morgen lang beschäftigen sich die Jugendlichen mit dem Thema Gewalt in seinen verschiedenen Ausprägungen. Gewalt hat viele Gesichter, erfahren sie und sie lernen auch, wie man Gewalt vermeiden kann. Dazu nutzt Herr Klein verschiedene Übungsformen. In einer Übung wird die Klasse aufgefordert, sich in kürzester Zeit in verschiedenen Gruppen zu ordnen. Dabei wird schnell ersichtlich, wer wie in die Klasse integriert ist. Das, was die Schülerinnen und Schüler dabei erleben, ist meist das Produkt aus mehr als drei Jahren Klassengemeinschaft.

Vor allem an die Jungen gerichtet, machte Herr Klein auch das wiedersprüchliche Frauenbild vor allem Jugendlicher aus Ländern wie dem Libanon, Irak, Afghanistan, der Türkei und ähnlich aufmerksam. Auf der einen Seite gelten Frauen ihnen als untergeordnet und auf der anderen Seite werden sie gewalttätig sobald sie meinen, jemand habe ihre Mutter beleidigt, indem er sie selbst als „Hurensohn“ bezeichnet. Die Mutter ist in dem Fall jedoch nicht einmal anwesend, kann also nicht beleidigt werden. Trotzdem wird das als Anlass zur Gewalt genommen.

Die Schülerinnen und Schüler machten sich auch Gedanken, warum es zur Gewalt kommt und warum Gewalttäter immer Opfer suchen und keine gleichstarken Gegner und warum es in der Gruppe leichter ist, gewalttätig zu sein.

Auch Mobbing kam zur Sprache. Vielen Jugendlichen ist nicht bewusst, was sie mit Mobbing anrichten, außer sie sind selbst Opfer von Mobbing.

Das Thema Gewalt ist in jeder Klasse aktuell und nicht nur bei Jungen. Nicht in allen Klassen fielen die Bemühungen von Herrn Klein jedoch auf fruchtbaren Boden. Manche beteiligten sich nur wenig, andere fanden das alles recht witzig und nahmen es nicht ernst. Das sind die, welche auch in Zukunft auf dem Schulhof und im Umfeld der Schule Gewalt verbreiten. Es bleibt zu hoffen, dass einige vielleicht doch ab und zu über ihr Handeln nachdenken und diejenigen, die Opfer werden könnten, nun über Strategien verfügen, Gewaltsituationen zu vermeiden oder zu entschärfen.