KAS News

KAS News header image 3

2002 Buchenwald

Pferdestall mit eingebauter „Genickschussanlage“

Die so genannte „Genickschussanlage“ diente zur damaligen Zeit als ein Pferdestall. Dieser Pferdestall wurde in den Jahren 1941-1942 von der SS zu einer Genickschussanlage umgebaut. Diese Anlage stand genau neben dem Krematorium. Das hat einen Grund, den ich gleich erläutern werde. Im Jahr 1941 wurde das Krematorium erbaut. Daraufhin brauchte man ein Gebäude, wo die Menschen umgebracht werden sollten. So wurde der Pferdestall umgebaut. Das Gebäude mit der Genickschussanlage bestand aus 4 Haupträumen und einem kleineren Raum. In den weiteren Räumen waren eine Toilette, ein Speise-, Ruhe-, und Umkleidezimmer der SS sowie ein Radioraum zur weiteren Beruhigung der Häftlinge. Ganz links im Gebäude war der damalige Pferdestall und der spätere Leichenraum. Einen Raum weiter war ein angebliches Arztzimmer und nebenan ein Raum, wo die Menschen „gemessen“ werden sollten. Hier entstand die Genickschussanlage. Im rechten Raum war der Eingang und das spätere Entkleidungszimmer. Der kleinere Raum war nur für eine Person zugelassen und zwar für einen SS- Soldaten. Die Häftlinge kamen immer gruppenweise in dieses Gebäude. Damit keine Panik aufkam spielte immer die Musik. Die Menschen mussten im Auskleideraum ihre Sachen ausziehen und bekamen die Haare abgeschnitten sowie die Wertsachen und die Erkennungsmarken weggenommen. Ihnen wurde gesagt, dass sie nun untersucht würden. So gingen sie einzeln durch den Auskleideraum in das Arztzimmer, wo sie ein angeblicher Arzt ( SS- Offizier) und Helfer 8 – 10 Jahre, in weißen Kitteln empfingen. Die Räume waren so eingerichtet, dass die Menschen wirklich glaubten, sie seien in einer Arztpraxis. Nun sagte der Arzt zu den Personen, dass diese gesund seien und dass sie in das Zimmer nebenan gehen sollten, um dort gemessen zu werden. Der Boden dort war mit einem Lattenrost belegt, der rot gestrichen war. Die Menschen stellten sich nun an die Messlatte. Was aber keiner wusste, war, dass die Messlatte einen ca. 30cm langen und 2cm breiten Schlitz hatte. Der Schlitz begann ab der Größe 1,30 m. Denn ab 1,60 m stand man genau mit dem Genick zur Messlatte. Nun begann der „Einsatz“ für den SS – Soldaten in dem kleineren Raum. Er hatte eine Pistole bei sich und drückte ab, sobald eine Person richtig an der Latte stand. Die Menschen waren sofort tot. Der Boden wurde deshalb rot gestrichen, damit die nachfolgende Person die Blutspuren nicht sehen konnte und keine Panik aufkam. Das Blut wurde einfach mit einem Wasserschlauch weggespritzt. So kamen ca. 400 Menschen pro Nacht ums Leben. Zwischen dem Auskleideraum und dem späteren Leichenraum war eine schallsichere Tür, damit die wartenden Menschen nicht ahnten. Zur weiteren Beruhigung spielte auch noch ein Radio in einem Zimmer. Die Leichen wurden nebenan in eine große Holzkiste mit Rädern und Blutabflussrinnen geworfen. Von dort wurden sie entweder ins Krematorium gebracht oder ein paar hundert Meter weiter im Wald in ein Grab geworfen. Die Menschen, die in die Öfen kamen, waren registriert, die anderen wurden einfach so beseitigt. Heute kann man über die registrierten Menschen bei der Stadt Weimar versuchen Informationen zubekommen.

Verena S. Klasse 10.3 Schuljahr 2001/2002

Seiten: 1 2 3 4 5