Lernen mit dem Computer
Das Internet und Computer sowie Mobilgeräte aller Art sind heute fester Bestandteil der Lebenswelt junger Menschen. Fakt ist auch, dass sich die Denkstrukturen von Kindern und Jugendlichen damit verändern. Der Umgang mit allen diesen neuen Medien fällt ihnen wesentlich leichter als vielen älteren Menschen.
Die neuen Medien bieten dadurch für das Lernen viele Möglichkeiten. Um diese Möglichkeiten gut und sinnvoll zu nutzen, sollte jedoch einiges beachtet werden.
Computer ersetzen keine Menschen
Wenn ein Schüler in einem Fach Schwierigkeiten hat, dann ist es sicherlich nur in ganz ganz wenigen Fällen eine Lösung, Lernprogramme zu kaufen und das Kind vor den Computer zu setzen, frei nach dem Motto: „Nun lern mal schön!“
Der Markt für moderne Lernmedien wächst beständig und das Angebot ist riesig. Es gibt Lernprogramme, die traditionell installiert werden, und außerdem auch Lernplattformen der Schulbuchverlage und anderer Anbieter. Sowohl in Möglichkeiten und Qualität gibt es große Unterschiede.
Es gibt darüber hinaus mittlerweile zu fast jedem Lehrbuch spezielle Software vom Verlag des Lehrbuches. Der Vorteil ist, dass die Software inhaltlich auf das Schulbuch abgestimmt ist.
Möchte man Lernprogramme zur Förderung des Kindes einsetzen, so sollte dieses unter Aufsicht und Anleitung geschehen. Hat ein Schüler wirkliche Probleme in einem Schulfach, so kann eine gute Nachhilfe besser wirken als jedes Lernprogramm. Ein Lernprogramm kann die Nachhilfe vielleicht ergänzen aber derzeit sicher nicht ersetzen.
Mit allen Sinnen lernen
Lernen funktioniert dann gut, wenn möglichst viele Sinne angesprochen werden. Mit Lernprogrammen kann man andere Sinne ansprechen als mit einem Buch. In dieser Hinsicht kann beispielsweise ein das Lehrwerk ergänzendes Programm helfen, den Lernstoff noch einmal angereichert mit Bildern, Filmen und Tönen zu festigen und zu vertiefen.
Abwechslung
Manche Eltern kaufen Lernsoftware, um das Kind zum Lernen zu motivieren. Wenn ein Kind keine Lust auf das Lernen hat, so wird der Computer meist nur kurzfristig für Abhilfe sorgen, denn was anfangs aufregend ist, hat nach einigen Tagen den Reiz des Neuen verloren und das Kind merkt, auch am Computer macht das Lernen Mühe.
Nachschlagen
Neue Medien bieten sich gut als Informationsquelle für die Vertiefung eines Themas oder das Vorbereiten eines Referats an. Ein verlässliches Nachschlagewerk wie die Encarta (Microsoft), der Brockhaus oder Duden-CDs erlaubt einen schnellen Zugriff auf Informationen zu nahezu jedem Thema. Umfangreiche enthaltene Wörterbücher erklären Fachwörter und unbekannte Begriffe. Die große Konkurrenz hierzu ist die Wikipedia. Viele junge Menschen nutzen sie heute eher als installierte Nachschlagewerke, die extra gestartet werden müssen. Die Wikipedia ist in vielen Fällen auch aktueller.
Geht es allerdings um Detailwissen, so müssen diese digitalen Helfer manchmal passen. Auch das Internet ist hier nicht immer eine verlässliche Ergänzung. Ein Blick in ein Buch und vielleicht auch ein Gang zur Bücherei bleiben also nicht immer erspart. Allerdings werden Qualität und Umfang der online verfügbaren Informationen zunehmend besser.
Das Internet
Das Internet umfasst mittlerweile mehrere Milliarden Seiten aus allen Winkeln der Welt und in allen denkbaren Sprachen. Jeder kann das Internet mit gestalten und schreiben, was er will. Schülerreferate stehen neben Artikeln von gelehrten Leuten, Propaganda findet sich neben sachlichen Informationen. Damit ist die Qualität der angebotenen Inhalte auch nicht immer gesichert. Jeder ist auf sein gesundes Urteilsvermögen angewiesen, um die Qualität bzw. Richtigkeit der angebotenen Informationen zu beurteilen.
Schüler haben oft Schwierigkeiten, Inhalte in Bezug auf Qualität bzw. Richtigkeit zu beurteilen, da dieses eine gewisse Reife und Lernprozesse voraussetzt.
Das Internet kann zum Lernen und vor allem zum Nachschlagen genutzt werden. Will man im Internet nachschlagen, dann sollte das mit Sinn und Verstand geschehen. Es macht keinen Sinn kiloweise Seiten aus dem Internet zu einem Thema auszudrucken und dem Lehrer ungelesen in einer Mappe abgeheftet als Referat abzugeben. Sinnvoller ist es, Informationen zusammenzufassen und auf Wichtiges zu reduzieren.