Krise bremste Spender

sz • An einem schönen Herbstmorgen Anfang November gingen mehrere hundert Schülerinnen und Schüler der Konrad-Adenauer-Gemeinschaftshauptschule Wenden (KAS) für ihre Mitmenschen auf Wanderschaft rund um Wenden. Zuvor hatten sie fleißig in der Familie, Verwandtschaft und den Heimatorten Sponsoren für die gute Sache geworben. Die hatten in ihre Geldbeutel gegriffen, doch aufgrund der aufziehenden Wirtschaftskrise deutlich zurückhaltender als in den Vorjahren. Der Wille in der Bevölkerung, die wandernden Schüler zu unterstützen, sei dagewesen, doch es fehle den Menschen einfach das Geld, resümierte Berthold Schneider, der langjährige Organisator des Sponsorenwandertages. Und so kamen letzten Endes Beträge zusammen, die in ihrer Summe nur etwas mehr als die Hälfte des Vorjahresergebnisses ausmachen. Aber auch die 5342,48 Euro, die Schneider abschließend als Sammelergebnis des 14. Sponsorenwandertages meldete, können noch als stolze Summe gelten.Dieses Geld wurde nun verteilt. Bedacht wurde der Verein „Rette ein Kinderleben“ für den sich die KAS schon seit vielen Jahren engagiert. Unter anderem hat die Schule eine Schülerin als Patenkind in Brasilien. Außerdem gab es einen Betrag für die Aktion „Benni und Co.“, welche sich für die Forschung zum Thema Duchenne-Muskeldystrophie engagiert.

Den Löwenanteil der gesammelten Sponsorengelder erhielten die Schwestern vom Erlöserorden aus Würzburg für ihr schon seit 50 Jahren betriebenes Projekt in Tansania. Dieses liegt den Wendener Schülerinnen und Schülern besonders am Herzen, auch, weil eine ehemalige Schülerin der Konrad-AdenauerGemeinschaftshauptschule, Schwester Emmanuela (Rita Koch), bei ihnen dafür geworben hatte. Sie hatte nicht nur den Schülerinnen und Schülern von den Eindrücken, die sie in Tansania selbst gewonnen hatte, berichtet, sondern war am Sponsorenwandertag selbst mit durch Wald und Flur des Wendener Landes gelaufen.

Die Dankbarkeit der Erlöserschwestern für das tatkräftige Engagement der Wendener Hauptschüler ist groß. Bei ihnen und bei den spendenfreudigen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Wenden bedankten sie sich die Erlöserschwestern jetzt mit einem Brief, den sie an die Hauptschule schickten. In diesem dankt Schwester Tadea Mpanda, die Regionaloberin in Mtwara, auch all jenen Menschen aus der Gemeinde Wenden, die auf anderem Wege für die gute Sache gespendet haben. „Wir danken von Herzen für Ihre Hilfe für uns und die Menschen in Tanzania. Wir danken für die Spenden, soziale Unterstützung, Gebete und Besuche, für jede Art von Unterstützung. … Die Menschen hier sind sehr arm und viele HlV-infiziert. Dazu kommenandere Erschwernisse, zum Beispiel Wassermangel, Nahrungsknappheit, schlechte Transportmöglichkeiten. Für einen Aufenthalt im Hospital reicht das Geld oft nicht und die Dispenserien der Regierung verteilen nur fiebersenkende Mittel. So leiden die Menschen in den Dörfern oft ohne Hilfe bis sie sterben. Die Not wird noch gesteigert für die armen Leute durch weit verbreitete Korruption. Dann haben wir viele Grund- und Sekundärschulen. Allerdings können viele Kinder nicht studieren wegen des Mangels an Lehrern, Studieneinrichtungen und der Armut der Eltern, die das Geld für Schuluniformen nicht aufbringen können. Die Regierung stellt die Unterrichtsmaterialen nicht kostenlos bereit.“

Die Lehrer seien wegen schlechter Bezahlung und schlechter Arbeitsbedingungen nicht sehr engagiert.  Gegen Aids gebe es lebensverlängernde Medikamente, mit denen zusammen auch Essen verteilt werde. „So kann es kommen, dass nur die Kranken genug zu essen haben, während andere Familien hungern. Außerdem sind die gut genährten Kranken die sich nicht zu ihrer Krankheit bekennen, eine Gefahr für die weitere Verbreitung der Krankheit.“ Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf den Seiten    der    Erlöserschwestern    unter „http://www.erloeserschwestern.de/mission„.