Einfach Eltern sein

Wenden. Der Autor und Familien und Kommunikationsberater Jan-Uwe Rogge war kürzlich auf Einladung von „Auf-Wind“ Olpe sowie der Hauptschule Wenden mit seinem Vortrag „Kinder brauchen Eltern, die (sich) Grenzen setzen“ in der Aula des Wendener Konrad-Adenauer-Schulzentrums zu Gast und strapazierte nicht nur die Lachmuskeln, sondern hatte für alle verzweifelten Eltern, Großeltern und andere „pädagogische Fußtruppen“ auch eine Botschaft im Gepäck: Kein Patentrezept, sondern die Empfehlung, Erziehung mit etwas mehr Humor statt verbittertem Ernst anzugehen, um sich das Leben so selbst ein Stück weit leichter zu machen.
„Kinder spüren ab einem bestimmten Zeitpunkt, dass sie Grenzen überschreiten müssen“, wirkte Rogge dem Vorurteil entgegen, Kinder müssten perfekt funktionieren. Daher vermittelte Rogge seinem Publikum als „heißesten Tipp“ für den „Kampf an der Erziehungsfront, die eigene Einstellung zu überdenken, Erwartungen zwar klar zu formulieren, gleichwohl aber Fehler zu akzeptieren – seitens der Kinder und gegenüber der eigenen Rolle als Mutter oder Vater. „Kinder wollen Eltern, die geerdet sind – die nicht abheben“, so Rogge.

Kurzum: Statt Übermutter und Übervater zu sein, statt eines Rollenspiels ohne Erfolgsaussicht sollten Eltern Individualität groß schreiben – ohne perfektes Rollenmuster. Dass etwaige Erwartungshaltungen nämlich niemals erfüllt würden, führte Rogge den Gästen auf heitere Weise vor Augen. Er brachte typische Erziehungskonflikte aufs Parkett, schlüpfte dabei aber nicht nur in die Rolle der Eltern, sondern auch der Kinder – und stellte somit bewusst überzogen dar, wie überflüssig oftmals „Nervensubstanz“ verschwendet wird.

Das Leben ein Stück weit einfacher nehmen, Fehler zulassen und als Neustart sehen – so die finale Botschaft des Autors. „Es wird nicht leicht“, so Rogge, „aber es bekommt eine wunderbare Einfachheit -und die wünsche ich Ihnen“, rudi