90 Nistkästen gegen den Wohnungsnotstand

WENDEN, (nivo) Für Vögel herrscht im Wald nach Kyrill Wohnungsnotstand. Dem schaffen die Mitglieder des Hegerings Wenden mit einer beispielhaften Aktion Abhilfe. 90 Nistkästen wurden beim AWO-Kreisverband Siegen-Wittgenstein-Olpe bestellt und am Samstag geliefert. Hegeringsleiter Karl-Josef Fischer erklärte den Hintergrund: „Die Idee, Nistkästen in einer Schule bauen zu lassen, ist bereits vor Jahren entstanden. Im Frühjahr erhielten wir ein Prospekt von der AWO mit preisgünstigen Modellen. Unser Bestreben ist es, damit die Vielfalt der Vögel, auch Fledermäuse, zu erhalten. Das Wild hat auch was etwas davon. Da Rachendasseln ihre Eier im Flug in die Nasen der Rehe schleudern und diese in den Rachenraum wandern können die Tiere daran sterben.“
Aufstellungsorte sollen in der Nähe von Hochsitzen sein, das heißt die Einflugsöffnung südöstlich vom Hochsitz, so dass die Jäger auch etwas davon haben. Gespannt verfolgten auch etwa 20 Hauptschüler des Konrad-Adenauer-Schulzentrums die Ausführungen. Sie alle hatten sich freiwillig gemeldet, um die Jäger bei der Aktion zu unterstützen.

Lehrer Gerhard Klamp erklärte: „Wir haben uns schon immer an Naturschutzprojekten beteiligt. Wir möchten Freude an der Natur erzeugen, und für die Jäger ist die Aktion positiv fürs Image.“ Die Kästen wurden in Kooperation mit dem NABU Siegen entwickelt. Etwa 15 verschiedene Modelle, die hoch, dunkel und trocken für Fledermäuse angebracht werden müssen, der Dreiecksnistkasten für die Meise oder auch der Brutplatz für den Kleiber (Vogel des Jahres 2007) waren dabei.

60 Kästen hat der Hegering finanziert. Die weiteren 30 spendeten die Reviere. Da die Nistkästen fast ausschließlich von Behinderten in der AWO-Werkstatt gefertigt wurden, wurde zusätzlich ein gutes Werk für diese Menschen getan.

Der Hegering Wenden hat momentan 23 Reviere, mit 128 Mitglieder deren Vertreter am Samstagmorgen anwesend waren. In Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Schule werden Lehrer und Schüler die Nistkästen im Wendener Gemeindegebiet aufhängen und die künftig Betreuung sicherstellen.