Roger Kuhn aus der Abteilung Staatsschutz war Gast der Real- und Hauptschule in Wenden

Wenden. Extremismus hat viele Gesichter, auch im Sauerland. Aus diesem Grund beschäftigten sich die Lehrer der beiden Schulen am Wendener Schulzentrum, der Realschule Wenden und der Konrad-Adenauer-Hauptschule im Rahmen einer schulinternen Fortbildung mit dem Thema Rechtsextremismus.

Kriminalhauptkommissar Roger Kuhn aus der Abteilung Staatsschutz beim Polizeipräsidium Hagen war als Referent zu Gast. Kuhn erläuterte in der Bibliothek des Schulzentrums zunächst die Zusammenhänge und Aufgabenbereiche von Polizei, Staats- und Verfassungsschutz. Der Kreis Olpe fällt dabei in den Zuständigkeitsbereich des Staatsschutzes in Hagen. Anschließend gab Kuhn einen kurzen Abriss der deutschen Geschichte vor dem zweiten Weltkrieg, um Zusammenhänge zum heutigen Rechtsextremismus deutlich zu machen.

Dann ging der Beamte auf rechtsextreme Gruppen ein. Er betonte, dass es derzeit keine größeren und übergreifenden Strukturen in Deutschland gäbe. Rechtsextreme Gruppierungen seien vor allem lokale und regionale Erscheinungen. In vielen Gruppen herrschen strenge hierarchische Strukturen, die auf Befehl und Gehorsam aufbauen. Sei man erst einmal Mitglied, würde ein Ausstieg schwierig, erklärte Kuhn. Gewalt gehöre oft zu den Merkmalen dieser Gruppen, die

sich gegen Ausländer und ehemalige Mitglieder richte.

An der Bekleidung seien Angehörige der rechtsextremen Szene längst nicht mehr eindeutig auszumachen, sagte Kuhn. Stiefel und Glatze waren einst das Markenzeichen der so genannten „Skins“, doch diese Merkmale gelten heute nicht mehr. Im Laufe seines Vortrags listete der Kriminalkomissar eine Reihe von geheimen Zeichen und Merkmalen auf, die in der Regel auf eine rechtsextreme Einstellung hinweisen.

Zur Sprache kam auch, wie Schulen mit der Thematik umgehen können. Hier gab Kuhn Tipps für den Umgang mit Schmierereien oder den Fall, dass ein Schüler in die Rechte Szene gerutscht ist.