Schülerzahlen sinken rapide

hobö Wenden. Interessantes Zahlenmaterial legte die Gemeindeverwaltung am Donnerstagabend dem Schul-, Sozial-und Jugendausschuss vor. Denn der Fachausschuss beschäftigte sich mit der Prognose der Schülerzahlen bis 2011/12. Die Daten sprechen eine deutliche Sprache: Die Anzahl der Schüler geht merklich zurück. Von ehemals 1158 Grundschülern zur Jahrtausendwende reduziert sich deren Zahl bis 2012 auf gerade einmal 844 Schüler. Die ist ein Rückgang in 13 Jahren von 314 Schülern oder 27,12 Prozent.

„Das ist noch nicht dramatisch“, meinte Michael Grebe, Leiter des Wendener Schulamtes, am Donnerstag. Denn nach den vorliegenden Zahlen sei die Existenz aller vorhandenen Schulen in Trägerschaft der Gemeinde Wenden bis 2012 sichergestellt. Gleichwohl zeichnet sich bei diesem Trend ab, dass als erste die Grundschule Ottfingen in ihrem Bestand gefährdet sein könnte. Denn als Mindestgröße für Grundschulen gibt das Schulgesetz vor, dass die Einrichtungen mindestens eine Klasse pro Jahrgang haben müssen. Im Schuljahr 2010/2011 werden in Ottfingen voraussichtlich nur 15 Kinder eingeschult. Damit würde der absolute Mindestwert für die Klassenstärke gerade noch eingehalten.

In der Gemeinde Wenden bestehen derzeit fünf Katholische Bekenntnisgrundschulen, eine Gemeinschaftshauptschule und eine Realschule. Im Oktober 2007 betrug die Schülerzahl auf diesen sieben Schulen 2015. Nach der Prognose der Kommune sinkt die Zahl bis zum Jahr 2012 auf 1775. Wurden im vergangenen Sommer 261 Kinder eingeschult, sind es 2012 voraussichtlich nur noch 218. Dies sind 43 Kinder weniger, was einem Rückgang von 16,48 Prozent entspricht.

Beim Anmeldeverfahren zum Schuljahr 2008/09 hat sich übrigens herausgestellt, dass mit Ausnahme von zwei Kindern alle anderen an jener Grundschule angemeldet wurden, die nach der bisherigen Regelung nach Schuleinzugsbezirken auch zuständige Schule war. Die von der Landesregierung beschlossene und von vielen hiesigen Kommunalpolitikern stark kritisierte Auflösung der Schuleinzugsbezirke hat beim Wahlverhalten der Eltern aus der Gemeinde Wenden also nahezu keine Auswirkung.

Auf die einzelnen Schulen bezogen kommt die Gemeinde Wenden zu folgenden Prognosen, was die Schüler-/Klassenzahl im Schuljahr 2011/2012 betrifft (in Klammern die Zahlen des derzeit laufenden Schuljahres): Grundschule Wenden 265 Schüler/11 Klassen (311/13), Grundschule Gerungen 255/9 (259/11), Grundschule Hünsborn 142/7 (179/8), Grundschule Ottfingen 82/4 (99/4), Grundschule Rothemühle 100/4 (136/6). Hauptschule Wenden 421/18 (498/21), Realschule Wenden 510/18 (529/19).

Für die Hauptschule wird also ein Rückgang von 77 Schülern (-15,47 Prozent) erwartet. Für die Realschule erwartet die Gemeinde jedoch eine Stabilisierung der Schülerzahlen um die 510. Die sinkenden Zahlen auf den Grundsschulen werden sich in den kommenden Jahren auch auf die Sekundarstufe I, also auf die Haupt- und Realschule auswirken. Die Wendener Realschule aber profitiere vom Wahlverhalten der Eltern, so das Schulamt der Gemeinde. Immerhin würden derzeit 33,45 Prozent der Schüler zu einem Wechsel zur Realschule tendieren, wohingegen die Hauptschule nur von 28,05 Prozent gewählt werde. Trotz dieses Rückgangs sei die Hauptschule keinesfalls in ihrem Bestand gefährdet.

Aussagekräftig ist auch die Statistik der Gemeinde Wenden, die über den Besuch weiterführender Schulen außerhalb des Gemeindegebiets informiert. Besuchten 1996 lediglich 199 Schüler aus der Gemeinde Wenden das Städtische Gymnasium in Olpe, sind es derzeit 388. Das St-Franziskus-Gymnasium unterrichtete 1996 exakt 333 Schüler aus dem Wendschen, jetzt sind es 349. Zur Realschule Olpe-Drolshagen gingen 1996 noch 35 Jugendliche, derzeit sind es 23. Stark angestiegen ist die Zahl jener Schüler, die Schulen in anderen Kommunen als Wenden und Olpe besuchen. 1996 war es lediglich ein Wendener Schüler und in den Jahren 1997 bis 2000 gar niemand. Derzeit aber besuchen 44 Schüler aus dem Wendener Gemeindegebiet Schulen in Attendorn, Siegen, Reichshof, Kreuztal oder Freudenberg.