Je früher desto besser

win Olpe. Die Berufsvorbereitung spielt an den Hauptschulen schon fast traditionell eine große Rolle. Viele Beteiligte sind damit befasst, die Schülerinnen und Schüler möglichst frühzeitig über mögliche Berufe zu informieren, Stärken der Schüler so zu kanalisieren, dass sie sich zielgerichtet bewerben und um geeignete Ausbildungsstellen bemühen können. Ein einfacher Ordner soll nun dazu beitragen, dass diese vielfältigen Bemühungen koordiniert werden. Jeder Hauptschüler, jede Hauptschülerin erhält nun einen Ordner mit dem Aufdruck „Mein Berufswahlbegleiter“. Gestern wurden die ersten Ordner symbolisch von den Sponsoren und Organisatoren an die Leiterinnen und Leiter der Hauptschulen aus dem Kreis Olpe überreicht.

Landrat Frank Beckehoff hob die Bedeutung der richtigen Berufswahl hervor, die entscheidend für das gesamte weitere Leben sei. „Die Erstberufswahl ist ein Prozess, der oft schon in der Grundschulzeit beginnt und möglichst bis zum Ende der allgemeinbildenden Schulzeit zu einer Entscheidung kommen soll“, so der Landrat. Mit den Überlegungen zur Berufswahl könne gar nicht früh genug begonnen werden. Der neue Berufswahlbegleiter solle den Schülerinnen und Schülern ein wertvoller Begleiter durch ihre Schulzeit sein.

Schulrat Michael Olberts erklärte, er habe zufrieden festgestellt, dass die Landesregierung und die Agentur für Arbeit mit ihren neuesten Plänen in die Richtung marschiere, in die die Hauptschulen im Kreis Olpe schon lange unterwegs seien. Damit liege das Konzept voll im Trend. Die Ordner seien aber nur ein Baustein. Wichtigste Personen in dem Prozess seien die Berufswahlkoordinatoren, das sind Lehrer, die regelmäßigen Kontakt zu Wirtschaftsunternehmen, Verwaltungen und Einrichtungen halten. In Anlehnung an ein Konzept der Stadt Köln werden, so Olberts, die Koordinatoren im zweiten Halbjahr dieses Schuljahrs im Arbeitskreis Berufswahlvorbereitung ausgebildet, um so ein Verbundsystem aus Berufswahlbegleitern und -koordinatoren zu schaffen.

Anke Lausen von der Agentur für Arbeit Siegen betonte in einem kurzen Grußwort, es sei von entscheidender Wichtigkeit, so früh wie möglich mit dem Berufswahlprozess zu beginnen. Es genüge nicht, dies wie früher ein bis zwei Jahre vor dem Abschluss zu tun. Olberts dankte allen Sponsoren, unter anderem den Volksbanken im Kreis Olpe, dem Arbeitgeberverband und der Industrie- und Handelskammer, die den Kauf der Ordner ermöglicht haben.

In einer ersten konzertierten Aktion werden nun alle 2800 Hauptschülerinnen und -schüler sowie die Jungen und Mädchen an Förderschulen mit Sekundarstufe I mit den Ordnern ausgestattet. Alle künftigen Fünftklässler an den entsprechenden Schulen erhalten die Ordner bei ihrer Einschulung. Abschließend überreichten Vertreter der Sponsoren symbolisch je einen Ordner an die Schulleiterinnen und -leiter.

Im ersten Teil des Ordners sind die Angebote der Schule zusammengefasst. Der zweite Teil gliedert sich in die Phasen „Orientieren“ (Jahrgang 5/6), „Entscheiden“ (Jahrgang 7/8) und „Bewerben“ (Jahrgang 9/10). Der dritte Teil dient den Schülern, um ihre Berufswahl zu dokumentieren; hier ist Platz für Unterlagen, Bescheinigungen, Beurteilungen und den Berufswahlpass.