Mit Jubiläum in Ruhestand

sz Wenden/Olpe. Ihre Verabschiedung aus dem Schuldienst hatte sich Lehrerin Brigitte Nordalm sicherlich anders vorgestellt. Der Freitag, an dem sie verabschiedet werden sollte, war der Tag nach dem Sturm „Kyrill. So war dieser Freitag an der Konrad-Adenauer-Hauptschule (KAS) in Wenden, wo Frau Nordalm seit 30 Jahren als Lehrerin tätig war, ein Schultag ohne Schüler.


Die meisten Schülerinnen und Schüler hatten die Schule nicht erreicht, weil die Verkehrsbetriebe den Schülerfahrverkehr eingestellt hatten, und die, die gekommen waren, wurden umgehend wieder nach Hause geschickt. Wegen der widrigen Verkehrsbedingungen waren auch einige der Kolleginnen und Kollegen von Brigitte Nordalm nicht in der Lage, an ihrer Verabschiedung teilnehmen. Die übrigen hatten ein kleines Programm vorbereitet, um der Verabschiedung einen würdigen Rahmen zu geben. Anwesend waren außer den Lehrerinnen und Lehrern auch ehemalige Kollegen, die bereits im Ruhestand sind, darunter auch der ehemalige Konrektor, Elmar Düweke. Gekommen waren auch eine ehemalige Schülersprecherin und der ehemalige Schulleiter der Konrad-Adenauer-Hauptschule, Michael Olberts.
Die künftige Lehrerin im Ruhestand blickte mit ihren Kollegen auf die vergangen Jahre an der Wendener Hauptschule zurück. Von ihrem Schulleiter, Joachim Winkelmann, erhielt Brigitte Nordalm eine Urkunde zum 40-jährigen Dienstjubiläum. 40 Dienst jähre seien, so hob Winkelmann hervor, ein von nur sehr wenigen Lehrern erreichtes Dienstjubiläum. Die aus dem Ruhrgebiet stammende Lehrerin begann ihre Lehrertätigkeit 1967 an einer Grundschule in Unna-Massen und kam durch ihren Mann Arnulf in den Kreis
Olpe, den man nach Olpe geworben hatte, um dort die damalige Westfälische Schule für Körperbehinderte aufzubauen. An die Konrad-Adenauer-Hauptschule kam sie direkt bei deren Einrichtung 1976.
Über all die Jahre, in denen sie an der KAS wirkte, arbeitete sie stets mit voller Stundenzahl. Ihre Schwerpunkte waren dabei die Fächer Kunst und Mathematik sowie Geschichte und Erdkunde. Vor allem mit der Kunst hinterlässt sie an der KAS sichtbare Spuren. Über die vielen Jahre war sie fortwährend bemüht, das große Schulgebäude mit seinen nackten Beton- und Kalksandsteinwänden wohnlicher zu gestalten, indem sie sie mit von Schülern gestalteten Kunstwerken schmückte und die vielen Flure und Klassenzimmer durch ihre Schüler mit Wandmalereien verschönern ließ. Ferner stellte sie zahllose Skulpturen auf, die in ihrem Kunstunterricht entstanden waren.
Um ihre Schüler für den Kunstunterricht zu motivieren, nahm sie außerdem jede Gelegenheit wahr, mit den Schülern und ihren Werken an den verschiedenen Wettbewerben in der Gemeinde Wenden teilzunehmen. Ein Anliegen war ihr auch die Mitmenschlichkeit, weshalb sie sich über viele Jahre für das Ometepe-Projekt, ein Hilfswerk für Menschen auf einer Insel im Nicaragua-See, an der Schule einsetzte. Der ehemalige Schulleiter der KAS, Michael Olberts, dankte der aus dem Dienst scheidenden Lehrerin in seiner Funktion als Schulrat, stellvertretend für den Schulrat Günter Göckler, für ihre Arbeit. Brigitte Nordalm freut sich nun auf eine Zeit, in der sie Zeit für sich selbst und ihre Familie hat. An erster Stelle stehen in Zukunft nicht mehr die Schüler, sondern ihr ebenfalls im Ruhestand befindlicher Ehemann, ihre Kinder und Enkelkinder sowie ihre Hobbys.