Vor 30 Jahren entstand Wendener Schulzentrum

Wenden. Seit drei Jahrzehnten besteht das Wendener Schulzentrum und damit auch die Konrad-Adenauer-Hauptschule. Dass die große Gemeinschaftshauptschule hoch über Wenden überhaupt entstehen konnte, verdankt sie nicht zuletzt dem starken Ansturm auf die Hauptschulen in Hünsborn und Gerungen zu Beginn der 70er-Jahre.


Durch die dortigen Raumnöte ist der Bau einer großen Zentralschule nötig. Nach dem ersten Spatenstich im Dezember 1973 wird die Schule drei Jahre später fertig gestellt. Entstanden ist ein Gebäudekomplex für 1200 Hauptschüler. Am Donnerstag, 2. September 1976, fahren die ersten Busse zum Schulzentrum hinauf. Es entstehen insgesamt 34 Klassen mit zusammen 1176 Schülern. Auf Seiten des Kollegiums startet man mit insgesamt 63 Kräften. Nach dem „Verzeichnis der Hauptschulen“ (Stand Mai 1977) des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik ist die Konrad-Adenauer-Schule Wenden damit – zumindest zu diesem Zeitpunkt – die größte Hauptschule des Landes NRW.
Im zweiten Jahr des Bestehens der KAS wird ein erstes riesiges Schulfest mit 5 000 Besuchern gefeiert. Im Juni 1979 kann die KAS den fertig gestellten Sportplatz feierlich übernehmen und auch für den Sportunterricht nutzen. Zum Schuljahr 80/81 führt Nordrhein-Westfalen das zehnte Pflichtschuljahr ein. Mit einem Erlass nimmt im Frühjahr 1983 die seit 1975 geplante Einrichtung einer Realschule in Wenden zum neuen Schuljahr konkrete Formen an. Klar ist schon jetzt für viele, dass eine Realschule vor Ort deutlich zu Lasten der Schülerzahlen der Hauptschule gehen wird. Der Trend macht sich in Kombination mit dem Geburtenrückgang der Zeit direkt im ersten gemeinsamen Schuljahr bemerkbar.
Sehr modern zeigt sich die KAS, als man 1985 mit 750 Schülern eine erste Projektwoche gestaltet, die den Unterrichtsalltag aufbrechen und den Interessen und Neigungen der Schüler gerecht werden soll. Im Rahmen der Projektwoche erhält die Schule sogar einen Computerraum. Dies ist der erste Computerraum an einer Hauptschule im Kreis Olpe. Die Realschule wächst weiter und benötigt mehr Platz. Man baut an. An der KAS arbeitet man derweil das eigene Profil deutlicher heraus und richtet ein drittes Praktikum von zwei Wochen zu den bestehenden Praktika in Neun und Zehn ein. Man ist mit diesem Praktikum ein landesweiter Vorreiter. Zum neuen Schuljahr 88/89 erreichen die Schülerzahlen an der KAS einen bis dahin historischen Tiefstand von 438 Schülern. In Folge wird fast ein Drittel der Lehrkräfte an andere Schulen im Kreis versetzt.
Engagement für die Umwelt
An der KAS spielt man einige Jahre lange Theater und die Theatergruppen des engagierten Lehrers Hannes Kraus können mehrere Erfolge in Landeswettbewerben für die Wendener Hauptschule verbuchen. 1994 beginnt sich die KAS erfolgreich für die Umwelt zu engagieren und wird dafür von der Gemeinde Wenden mit einem Umweltpreis ausgezeichnet.
Mitte der Neunziger wird es am Schulzentrum erneut zu eng. Obwohl mit 510 Hauptschülern und 458 Realschülern deutlich weniger Schüler das Schulzentrum besuchen als beim Start 19 Jahre zuvor, braucht man dringend neue Räume. Die Gemeinde plant Erweiterungen. Schon länger ist es Tradition an der KAS, den Notleidenden zu helfen.
1995 führt man zum ersten Mal einen Sponsorenwandertag durch, der seither ununterbrochen fortgeführt wird. 1997 beginnt die KAS mit der Durchführung des Talent-sichtungs- und Förderprogramms im Bereich Fußball und Leichtathletik. Parallel zur Erweiterung des Schulgebäudes entsteht auf dem Dach in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Hauptschule eine große Solaranlage, deren Erlöse dem schulischen Umweltengagement zukommen sollen.
Die Erweiterungen, die durch eine stärkere Zunahme der Schülerzahlen umfangreicher als ursprünglich geplant ausfallen, werden zum Beginn des neuen Schuljahres pünktlich abgeschlossen. Mit der Fertigstellung eines neuen Computerraumes im Rahmen der Erweiterungen erhält die KAS Ende 1997 einen Anschluss an das damals noch relativ neue Internet.
Im Rahmen der Präventionsarbeit, bei der die KAS seit mehreren Jahren wegweisend für andere Schulen arbeitet, wird die Ausbildung von Schülern zu Streitschlichtern begonnen. Passend dazu beginnt man an der KAS 2000 ein Konzept zur Entschärfung des Schülerfahrverkehrs zu entwickeln. Gemeinsam mit der Realschule, der Gemeinde, der Polizei und den Verkehrsbetrieben gestaltet die KAS ein Busbegleiter-Projekt. Damit gelingt ab Januar 2001 endlich, was 1992 erstmals mit einem Pilotprojekt versucht worden war.
Ein Jahr später steht eine weitere Erweiterung des Schulgebäudes an. Die Verwaltung beider Schulen soll aus dem Hauptgebäude ausgelagert und in einen Verwaltungstrakt umgelegt werden. Als moderne Schule hat die KAS unter www.kas-wenden.de auch eine eigene Homepage. 2002 bringt noch weitere Neuerungen. Die KAS erhält als zweite Schule im Kreis Olpe erstmals eine Klasse, in der Schüler mit besonderem Förderbedarf unterrichtet werden. Im Oktober 2003 wird der Anbau für die Hauptschule fertig gestellt.
2005 werden die Computerräume erneuert. Ein Jahr später wird die Wendener Hauptschule per Los auserkoren, an der PISA-Studie 2006 teilzunehmen, sowohl im internationalen als auch im nationalen Leistungsvergleich. 2006 gibt es gleich mehrere Jubiläen. Die Schule selbst wird 30 Jahre alt und mit ihr auch das Hallenfußballturnier. Zehn Jahre alt wird der Förderverein der Hauptschule. Im Zuge der Renovierung des 30 Jahre alten Gebäudes wird auch die Turnhalle völlig renoviert und baulich erweitert. Außerdem erfolgt eine Generalüberholung der Aula.