Das „Handy“ als Tatwerkzeug: Eltern sind oft völlig ahnungslos

Wenden, (wp) Medien begleiten uns im Alltag auf Schritt und Tritt. Sie dienen der Information, Unterhaltung und Entspannung, beinhalten aber auch gewisse Gefahren.
Aus diesem Grund hatten die Wendener Haupt- und Realschule die Eltern und Lehrer zu einer Informationsveranstaltung in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde Olpe in die frisch renovierte Aula des Schulzentrums Wenden. Über 100 Interessierte waren der Einladung gefolgt und ließen sich von Kriminaloberkommissar Michael Klein über die mit den Medien und insbesondere mit dem Handy verbundenen Gefahren aufklären.
Aktuelle Ereignisse im Kreis Olpe zeigen, dass auf vielen Handys Filme und Fotos mit gewaltverherrlichenden, pornographischen oder rechtsextremen Inhalt zu finden sind. Diese werden nicht nur untereinander getauscht, sie werden auch Mitschülern „ohne Vorbereitung“ gezeigt, oft sogar aufgenötigt. Die Folgen für die „Opfer“ sind häufig
nicht abzuschätzen. Die Inhalte dieser Filme sind auch für Erwachsene sehr schockierend, zudem sehen Rechtsvorschriften eine Bestrafung zum Beispiel für das Zugänglichmachen oder Verbreiten solcher Filme vor.


Klein hatte eine Anzahl von Beispielen mitgebracht, die er den Gästen der Veranstaltung vorführte. Diese Inhalte waren sehr brisant.
Deutlich wurde in der Veranstaltung allen, dass Eltern wie Lehrer sich über die aktuellen technischen Möglichkeiten des Handys informieren müssen, um mitreden zu können. Dies zeigte etwa der Begriff „Bluetooth“, mit dem viele der Anwesenden nichts anfangen konnten. Bluetooth spielt als Technik eine nicht unerhebliche Rolle bei der Verbreitung der vorgestellten Inhalte, da es diese Technik erlaubt, Inhalte wie Filme und Bilder drahtlos untereinander auszutauschen.
Vielen Eltern unbekannt war auch die Rolle, die Handys mit Videofunktion spielen können, wenn es darum geht, körperliche Gewalt auszulösen. Unter männlichen Jugendlichen kommt es immer wieder vor, einzelne mit oder ohne deren Zustimmung zu misshandeln oder Gewalt zu provozieren, um diese Szenen mit dem Handy als Video aufzuzeichnen. Das Videomaterial wird dann mit anderen ausgetauscht. Je brutaler die Szenen, umso mehr gilt der Filmer und umso begehrter werden diese Videoclips. Es stellte sich schließlich auch die Frage, ob Kinder Hightech-Handys benötigen, oder ob einfache Geräte nicht auch ihren Zweck erfüllen. Bestimmte Grenzen, so war den Teilnehmern am Ende der Informationsveranstaltung,, klar, dürfen von Kindern und Jugendlichen nicht überschritten werden. Da das Versenden von Gewalt – und Pornobildern strafbare Handlungen darstellen können, kann in diesen Fällen nicht von Bagatellen gesprochen werden. Eltern und Lehrer sind aus diesem Grund aufgefordert, genau hinzusehen und Grenzen aufzuzeigen.