Betriebe erhielten Mädchenbesuch

hobö Wendenerhütte/Ottfingen. Es gibt sie noch immer, die typischen Männer- und Frauenberufe. Nur selten „verirren“ sich beispielsweise die jungen Schulabgängerinnen in die gewerblichen Berufe. Oft ist es auch die Unkenntnis, die diese Jobs nicht in das Fadenkreuz der Mädchen gelangen lassen. Abhilfe soll bundesweit der so genannte Mädchen-Zukunftstag besser bekannt als „Girls day“ schaffen.


Gestern war es wieder soweit, und auch in der Gemeinde Wenden nutzten eine ganze Reihe Schülerinnen das Angebot, sich in heimischen Firmen über für sie untypische, überwiegend gewerbliche und handwerkliche Berufsbilder zu informieren. Mädchen aus den 9. Klassen der Real- sowie der Hauptschule Wenden hatten gestern ab 10 Uhr unterrichtsfrei bekommen, um den „Girls day“ zu nutzen. Die größten Gruppen trafen bei den Firmen Berker in Ottfingen (17 Schülerinnen) sowie EMG Automation in Wendenerhütte (15) ein. Beide Unternehmen gehören seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Gemeinde Wenden. Von den dortigen Ausbildungsleitern wurden die jungen Damen durch sämtliche Abteilungen der Häuser geführt. Sie konnten buchstäblich die Betriebsluft schnuppern, sich Maschinen anschauen und vor allem selbst Hand anlegen. Bei der EMG beispielsweise hatte Ausbildungsleiter Antonius Halbe „Übungen“ für die ungewöhnlichen Besucherinnen vorbereitet. Sie durften Leuchtsysteme zusammenbauen und -löten oder aber aus mehreren Materialien kunstvolle Flaschenöffner mit filigranen und massiven Werkzeugen anfertigen. Vorher hatte Monika Kappenstein, die im kaufmännischen Bereich bei der EMG für die Auszubildenden zuständig ist, und Claudia Schreiner von der Marketing-Abteilung die Mädchen durchs Unternehmen geführt. Die Gemeinde Wenden hatte bei der Organisation geholfen und vor allem die Besuche bei Berker und EMG vorbereitet. Gleichwohl konnten sich die jungen Damen gestern auch bei anderen Firmen und Einrichtungen umschauen. Die beteiligten Unternehmen begrüßen seit Jahren die Aktion „Girls day“, weil sie sich über mehr weibliche Bewerberinnen freuen würden. Sie möchten sich auch weiterhin an dem Mädchen-Zukunftstag in der Gemeinde Wenden beteiligen.