Konzentrationslager besucht

sz Wenden/Buchenwald. Eine Gruppe von 49 Abschlussschülerinnen und -schülern der Konrad-Adenauer-Gemeinschaftshauptschule Wenden besuchte kürzlich mit zwei Lehrern das ehemalige Konzentrationslager (KZ) Buchenwald in Thüringen bei Weimar. Da es sich bei der Fahrt nur um einen Tagesausflug handelte, mussten die Wendener sehr früh aufbrechen. Um 5 Uhr verließen sie den Busbahnhof am Schulzentrum und kamen nach gut vier Stunden Fahrt am Gelände des Lagers an. Nach kurzem Aufenthalt vor den ehemaligen Kasernengebäuden der Wachmannschaften, wo sich heute unter anderem das Besucherzentrum befindet, sahen sie sich einen Film an, der von der Geschichte und Funktion des Lagers berichtete. Originalaufnahmen aus der Lagerzeit von der Errichtung bis zur Befreiung vermittelten einen Eindruck, wie das Lager einmal ausgesehen hatte, während es in Betrieb war und bevor es durch Kriegseinwirkung und spätere Einwirkung die Gestalt erhielt, mit der es sich heute präsentiert. Zu Wort kamen in dem Film auch überlebende Zeitzeugen, die die historische Dokumentation um persönliche Erlebnisse ergänzten.


So vorbereitet machten sich die Schülerinnen und Schüler der Wendener Hauptschule anschließend in fachkundiger Begleitung auf den Weg ins Gelände. Durch die Außenanlagen kam man zu dem für Konzentrationslager typischen Eingangstor mit dem ins Torgitter gearbeiteten Spruch „Jedem das Seine“. Im Torgebäude wurde den Schülern anhand eines Holzmodells, das von ehemaligen Häftlingen in späteren Jahren zur Veranschaulichung gebaut worden war, ein Überblick über die Größe und Aufteilung des Lagergeländes gegeben.
Anschließend ging es hinaus auf das Lagergelände, das heute ein riesiges leeres Steinfeld ist. Die ehemaligen Lagerbaracken, in denen die Häftlinge untergebracht waren, sind heute nicht mehr zu sehen. In späteren Jahren wurden diese Gebäude, nachdem das Lager durch die Russen erneut als Lager verwendet worden war, abgebaut. Heute zeugen noch die Spuren der Grundmauern und Reste von Böden von der Lage und Größe der Lagerbaracken.
Der Besuch bei kaltem Wetter vermittelte der Delegation aus Wenden einen Eindruck von dem, was die Häftlinge, deren Kleidung nur aus einem dünnen Stoff-Anzug bestand, auf dem ungeschützten Gelände an einem Osthang allein angesichts der Kälte durchleiden mussten. Auf dem Rundgang besichtigten die Schüler das noch erhaltene Krematorium und das Museum mit verschiedenartigen Ausstellungsgegenstünden aus der Lagerzeit.
Nach dem Lagerbesuch brachte der Bus die Wendener ins nicht weit entfernte Weimar, wo die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen die Stadt näher erkundeten. Abends kam man dann erschöpft, aber um eine große Menge an bedrückenden Informationen reicher, wieder in Wenden an. Während des Besuches im Lager waren viele Fotos gemacht worden. Mit Hilfe dieser Bilder konnten die Schüler denen, die nicht mitgefahren waren, einen Eindruck von der Fahrt und den im Lager gewonnenen Eindrücken vermitteln.