Leibesübungen im Bad und auf dem Trimm-Dich-Pfad

Von Roland Vossel
Wenden.
Am 31. März fällt der Vorhang in der Dreifach-Sporthalle des Konrad-Adenauer-Schulzentrums. Ein halbes Jahr lang heißt es dann für 1 200 Haupt- und Realschüler wie beim Metzger: „Wir müssen draußen bleiben.“ Doch den Leibesübungen werden sie trotzdem nachgehen. Dabei ist Improvisation Trumpf.
Im Dezember vergangenen Jahres fiel der Startschuss zur umfangreichen Sanierung der Dreifach-Halle. Wie berichtet, war vor allem mangelhafter Brandschutz bei Großveranstaltungen Grund für die Arbeiten. Zudem hat der Zahn der Zeit gehörig an der 30 Jahre alten Halle genagt. Deshalb entschloss man sich zu einer Generalsanierung und zu zusätzlicher Attraktivität. Kostenpunkt: 1,3 Millionen Euro.


Wie Michael Grebe, Leiter des Wendener Schul-, Sport- und Kulturamtes, gestern auf WP-Anfrage mitteilte, baut man mit der Maßnahme Altlasten ab. „Die Halle war konzipiert mit einer riesigen Tribüne, aber nur drei Toiletten. Das war eine Fehlplanung“, nennt Grebe ein treffendes Beispiel. Zudem sei ein einziger Ein- und Ausgang bei Großveranstaltungen im Falle eines Brandes untragbar.
Duschen im Container
Zur Chronologie der Baumaßnahmen: Im Dezember vergangenen Jahres wurde zunächst die Solaranlage auf dem Dach der Umkleiden entfernt sowie der komplette Umkleide- und Dusch-Bereich entkernt. Übrig blieb nur noch blanker Beton. Bislang gab es für die Dreifach-Halle zwei Umkleideräume mit einer gemeinsamen Handdusche. Zudem 10 bis 12 Handwaschbecken von anno dazumal, wie es Michael Grebe auf den Punkt bringt. Vor der Sporthalle wurden drei Container zum Umkleiden und Duschen aufgestellt.
Künftig wird der Platz für Duschen und Umkleiden halbiert, aber dafür vernünftig strukturiert: Für jede Turnhalle gibt es separate Umkleiden, Duschen und Toiletten für Damen und Herren. Durch den eingesparten Platz entstehen sechs zusätzliche Räume: ein Sanitätsraum, zwei Umkleiden für Lehrer bzw. Übungsleiter, ein Behinderten-WC sowie zwei Lagerräume für Sportgeräte der Vereine.
Eine neue Tribüne
Ab 1. April, in der letzten Woche vor den Osterferien, wird die Dreifach-Sporthalle komplett gesperrt. Es entsteht eine zusätzliche Fluchttür, neuer Prallschutz und eine neue elektrisch fahrbare Tribüne. Auch hier muss der Brandschutz berücksichtigt werden: Neben der Beleuchtung der Stufen geht es auch um die vorgeschriebene Anordnung der Sitze. Die Kapazität von etwa 500 Plätzen wird aber bleiben. Der Zugang der Zuschauer erfolgt künftig außen über eine neue Stahltreppe. Zudem kommt ein neuer Boden in die Halle: dunkelblau statt hellgrau. Laut Grebe ist dieser pflegeleichter und zudem komme man dem Wunsch des Tischtennisvereins nach einem dunklen Boden (als Kontrast zu den hellen Bällen) nach.
Über den Umkleiden wird zudem aufgestockt. Es entstehen dort unter anderem ein Schulungsraum, eine Cafeteria und eine große Toilettenanlage für Besucher.
Nach Herbstferien fertig
„Es ist vorgesehen, dass wir mit den Arbeiten Ende der Herbstferien fertig sind. Dann kann der Schulsport normal weiterlaufen“, so Michael Grebe. Bis dahin heißt es aber: improvisieren. Die Grundschulen Rothemühle und Ottfingen werden laut Grebe während der Hallensperrung am Schulzentrum jeweils einen Tag in der Woche für die Real- und Hauptschüler freihalten. Ein Schülerfahrverkehr wird eingerichtet. Außerdem können sich die Schülerinnen und Schüler auf vermehrten Schwimmunterricht einrichten. Zusätzliche Zeiten in der Schwimmhalle wurden bereist reserviert.
Außerdem soll auch verstärkt Bewegung in der freien Natur auf dem Stundenplan stehen. Sportplatz und Wald bieten sich an. Zudem wird die Gemeinde bis nach den Osterferien einen Trimm-Pfad um das Schulzentrum fertig gestellt haben. Die Geräte sind bereits vorhanden.
Michael Grebe lobt vor allem die Unterstützung der Schulleitungen. „Wir müssen jetzt alle improvisieren. Aber es wird sich lohnen. Die Schulen sehen, dass sie nachher etwas Besseres bekommen“, betont der Schulamtsleiter.