Sagenhaft: Auf Schusters Rappen zu 9300 Euro

WENDEN. (wp) Am letzten Schultag vor den Herbstferien wanderten Schülerinnen und Schüler der Konrad Adenauer Gemeinschaftshauptschule auf ihrem elften Sponsorenwandertag, um anderen Menschen durch persönlichen Einsatz zu helfen. Jetzt erfolgte die Verteilung der erlaufenen Gelder.

Die Schülerinnen und Schüler, vor allem der unteren Klassenstufen, hatten erfolgreich für den Sponsorenwandertag geworben. Die fünften Klassen hatten jeweils über 1000 Euro gesammelt. So kam ein sagenhafter Gesamtbetrag von etwas über 9300 Euro zusammen gekommen. Über die Verteilung der Spendengelder an die Empfänger beschloss ein Gremium der Schule.


Ein Betrag von 1000 Euro wurde an den Orden der Schwestern des Erlösers in Würzburg überwiesen. Dieser Orden, zu dem die Konrad-Adenauer Gemeinschaftshauptschule durch eine ehemalige Schülerin, Rita Koch, heute Schwester in diesem Orden, eine Verbindung hat, unterhält in Tansania seit 1958 ein Hilfeprojekt. Für dieses Projekt, bei dem ein Schwerpunkt auf der Bildung und Erziehung von Mädchen und jungen Frauen liegt, werden die Gelder der Hauptschule Verwendung finden. Die Schwester Rita Koch war bereits an der Wendener Hauptschule, um sich persönlich für die Hilfsgelder zu bedanken.

Weiter bedacht wird von dem Erlös, die Aktion Kinderleben mit 550 Euro. Dieses Geld kommt einem Mädchen in Brasilien zu, welches dadurch die Möglichkeit zum regelmäßigen Schulbesuch erhält. Die Patenschaft für das Mädchen besteht bereits seit mehreren Jahren.

Ein dritter Empfänger ist die Aktion Frauen helfen Frauen mit 550 Euro. Diese Einrichtung berät und unterstützt Frauen und Mädchen, die körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt sind. Außerdem unterstützen die Mitarbeiterinnen das alljährliャche Schulprojekt Gewaltprävention. Mädchengruppen der Klasse acht besuchen im Rahmen dieses Projektes die Beratungsstelle in Olpe und erfahren dort etwas über tatsächliche Fälle von Gewalt gegen Frauen und vom Verein angebotene Hilfen.

Die von Dr. Masaod Roohani betreute Afghanistan Hilfe e. V. Wenden ist mit 3600 Euro der Hauptempfänger der erwanderten Sponsorengelder. Denn Afghanistan kommt auch nach 23 Jahren Krieg nicht zu Ruhe. Trotz groß angekündigtem „Wiederaufbau“ ist Afghanistan nach wie vor ein ruiniertes und zerstörtes Land, so Roohani. Es fehlt an allem und vor allem an einer annähernden medizinischen Versorgung und an Einrichtungen zur Bildung. Ein Schwerpunkt der Afghanistan Hilfe ist daher die Förderung von Einrichtungen für die Gesundheit und Bildung, das heißt Gesundheitszentren und Schulen. An vielen Orten findet Unterricht unter den einfachsten Bedingungen statt. Die Gelder vom Sponsorenwanャdertag finden Verwendung auch zur medizinischen Betreuung von ca. 30 000 bis 35 000 Menschen in einem afghanischen Dorf, wo Afghanistan Hilfe sein Gesundheitszentrum betreibt. Das medizinische Team betreut täglich ca. 150 bis 200 kranke Kinder, Frauen und Männer u. a. auch mit kostenlosen dringend benötigten Medikamenten.

Die Deutsche Lepra und Tuberkulosehilfe (früher Deutsches Aussätzigen Hilfswerk) (DAHW) hilft Menschen in Ländern der Dritten Welt, die unter den heimtückischen Krankheiten Lepra oder Tuberkulose leiden. Mit 1600 Euro beteiligen sich die Schülerinnen und Schüler der Hauptschule in Wenden an der Arbeit des DAHW.

Noch einmal 1600 Euro gehen dem Ometepe Projekt in Nicaragua zu. Ometepe ist eine große Insel im Nicaraguasee. Die dort lebenden Menschen sind sehr arm und es fehlt an vielem. Von den Geldern der Sponsorenwandertage werden seit Jahren ein Schulprojekt und eine kleine Ambulanz gefördert.