Naturhecke und Feuersalamander

Von Roland Vossel
Wenden. „Die Projekte, die heute ausgezeichnet werden, sind ein Zeichen für die Zukunft. Ihr habt kleine Steine ins Rollen gebracht, die sich hoffentlich bald zur Lawine entwickeln“, begrüßte Bürgermeister Peter Brüser die jungen Gewinner bei der Verleihung des Umweltschutzpreises 2004 im Wendener Ratssaal.


Neunmal wurde der Preis bisher ausgeschrieben. Es gab insgesamt 34 Preisträger, wobei 18mal Projekte von Kindergärten und Schulen ausgezeichnet wurden. Letztere hatten auch dieses Mal die Nase vorn: Einen 1. Preis, dotiert mit 400 Euro, gab es für die Projektgruppe der 7. Klasse der Gemeinschaftshauptschule Wenden, sowie 2. Preise und je 300 Euro für die Projektgruppe „Elbebach“ der 10. Klassen der Gemeinschaftshauptschule Wenden und den Katholischen Kindergarten St. Michael in Wenden. Die Bewertung der Projekte hatte der Umweltausschuss vorgenommen, die Preisgelder wurden von RWE bereitgestellt.
Unter Leitung von Jochen Sauermann und Paul Grebe hatten die Siebtklässler der Wendener Hauptschule das Umfeld des neuen Kunstrasensportplatzes in Rothemühle gestaltet. Als Abgrenzung des Sportplatzes zum Parkplatz wurde eine 80 Meter lange Hecke aus heimischen Wildgehölzen (Hundsrose, Weißdorn, Holunder, etc.) angelegt. Diese Naturhecke wird heimischen Vögeln neben einem ausreichenden Nahrungsangebot von Insekten auch Nistmöglichkeiten bieten. Ergänzt wurde diese Hecke durch die Anpflanzung einiger hochstämmiger Obstbäume. Hierdurch erhalten Wildbienen, Falter und Schmetterlinge ein zusätzliches Nahrungsangebot.
„Die Schüler sollen dieses Projekt bis zur 10. Klasse begleiten, um so auch den Erfolg der Arbeit miterleben zu können. Die langfristige Anlage dieses Projektes gab u. a. den Ausschlag dafür, es mit dem 1. Preis auszuzeichnen“, heißt es in der Begründung.
Artenschutzprojekt
Eine Teichanlage für ein Artenschutzprojekt haben 10 Schüler der 10. Klassen der Wendener Hauptschule, ebenfalls unter Leitung von Jochen Sauermann und Paul Grebe, in der Nähe von Elben hergerichtet. Hierfür musste die „Projektgruppe Elbebach“ zunächst die Uferbereiche der ehemaligen Fischteiche freischneiden. Danach wurden zugewachsene Bereiche der Teiche vom Bewuchs befreit und Frischwasserzuläufe angelegt. Erforderlich war auch die Umsetzung von Karpfen. Die Teichanlage steht nun für die Besetzung mit Bitterlingen, Moderlieschen und Teichmuscheln bereit.
Seit einigen Jahren gehört die Auseinandersetzung mit Umweltthemen zum festen Bestandteil der Konzeption des Kindergartens St. Michael. In diesem Jahr führten die Kinder ihre für einen Teil des Wendebachs übernommene Patenschaft fort und setzten im Juli unter Anleitung von Erich Clemens und Jochen Sauermann Feuersalamander am Wendebach, unterhalb des Wendebachcenters, aus. Der Feuersalamander ist eines der ältesten Lebewesen der Erde. Früher kannte ihn jedes Kind.
Inzwischen ist er so selten geworden, dass er auf der „roten Liste“ steht. „Zu seiner Fortpflanzung benötigt der Feuersalamander kühle Kleingewässer. Insofern haben die Kinder ein gutes Wiederansiedlungsgebiet ausgewählt“ heißt es in der Begründung. Außerdem pflanzten die Kinder in die an den Wendebach in diesem Bereich angrenzende Mauer Mauerpfeffer ein. Es handelt sich um eine Pflanze, die zu ihrer Entwicklung kaum Nährboden benötigt. Der Mauerpfeffer bietet Insekten und Vögeln die Möglichkeit, neue Nistplätze zu finden.