Nie wieder ein knurrender Magen

yve Wenden. Es ist still. Die Schüler des Konrad-Adenauer-Schulzentrums in Wenden sitzen noch im Unterricht. In der Schul-Cafeteria herrscht gähnende Leere. Nur zwei Mütter trinken Kaffee, genießen die Ruhe vor dem Pausenschlag. Wenig später stehen sie hinter der Verkaufstheke, warten auf den großen Ansturm. Plötzlich eilen Haupt- und Realschüler in die Cafeteria, decken sich mit gesunden Sandwiches und Milchgetränken ein. Wie man sieht, schmecken die Brötchen“, freute sich Wendens Bürgermeister Peter Brüser. Hoher Besuch also im Schulzentrum. Und das nicht ohne Grund: Am Donnerstag fand die offizielle Übergabe der gemeinsamen Cafeteria von Haupt- und Realschule im Konrad-Adenauer-Schulzentrum statt.


Genutzt wird der Cafeteria schon seit September vergangenen Jahres. Um den Betrieb bewirtschaften und aufrechterhalten zu können, wurde der „Förderverein des Konrad-Adenauer-Schulzentrums Wenden“ gegründet. Damit ist nicht nur der räumlichen Zusammenschluss des Schulzentrums vollzogen: Denn Haupt- und Realschule sind gleichberechtigt in dem Förderverein vertreten.
Erfolgreich führten die Vertrauenslehrer Walter Sidenstein und Linda Foerster am Donnerstag vor der Übergabe der Cafeteria als Vorsitzende durch die erste Mitgliederversammlung. Wichtigster Bestandteil des Vereins: die Mütter. Über 70 beteiligen sich am „Unternehmen Cafeteria“.
Jeden Morgen müssen 250 Brötchen geschmiert, Bestellungen und Einkäufe erledigt werden. „Es läuft tadellos“, berichtete Linda Foerster. Ohne das große Engagement des Schulträgers und die Unterstützung der Fördervereine sowie der Schülervertretung wäre dies nicht möglich gewesen, hielt Sidenstein fest. Sponsoren werden noch für Blumenkübel gesucht, um die Cafeteria dekorativer zu gestalten. Aber zunächst zählt die Ausgabe von gesundem Frühstück, das die Schüler zum Selbstkostenpreis erwerben können. Für „kleines Geld“ ist auch nachmittags eine warme Mahlzeit erhältlich.
Neben den Müttern arbeiten auch Haupt- und Realschüler in der neuen Einrichtung mit. Freiwillig, versteht sich. Und den Nutzen, den sie davon haben, ist groß: „Die Schüler übernehmen Verantwortung“, erklärte Sidenstein. So müsse beispielsweise ein Kassenbuch geführt und jeden Tag abgerechnet werden.
Linda Foerster und Walter Sidenstein hoffen, dass sich auch in Zukunft Mütter finden werden, die ehrenamtlich mithelfen. Neben einer abwechslungsreichen Tätigkeit würden sie auch von dem persönlichen Kontakt zur Schule profitieren. Und helfen mit, das die Jugendlichen nie mehr mit knurrendem Magen dem Unterricht folgen müssen.