Heiraten mit einem Sprung vom Eiffelturm

Wenden. Sie sind zwischen 15 und 17 Jahre alt und gehen in die Klassen 9 und 10 der Konrad-Adenauer-Hauptschule. Trotz ihres jugendlichen Alters haben die Schüler jetzt eine Berufsvorbereitung der fortgeschrittenen Art absolviert: Eine eigene Firma was steckt dahinterSchüler
Drei Schulstunden lang ging’s um diese Frage. Bei dem ungewöhnlichen Einstieg ins Thema „Selbstständigkeit“ halfen Johannes Ermert, Mitarbeiter der landesweiten Gründeroffensive „GO“, und Markus Kögel, Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Olpe.


WP: Was bringt es Schülern, wenn sie sich so früh mit unternehmerischer Selbstständigkeit beschäftigenSchüler
Johannes Ermert: Zur Klarstellung – wir machen keine Beratung für Existenzgründer. Ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist für die Schüler weit entfernt. Uns geht es darum, in den Köpfen eines zu verankern: Es gibt die Möglichkeit, sich später selbstständig zu machen. Dabei gehen wir die Sache spielerisch an.
Frage: Wie funktioniert dasSchüler Immerhin ist das Thema ja eher eine trockene Angelegenheit.
Markus Kögel: Zum Workshop gehört, dass Schüler in Gruppenarbeit eine Geschäftsidee entwickeln. Da kommen originelle Sachen wie eine Wunsch-Agentur raus. Die erfüllt besondere Wünsche. Man stelle sich vor, jemand will mit einem Sprung vom Eiffelturm heiraten. Haben Schüler eine Idee, müssen sie klären, wo sich eine solche Firma lohnt und was sie zur Gründung brauchen.
Frage: Welche weiteren Ideen haben die jungen LeuteSchüler
Ermert: Es gab den Vorschlag ein großes Service-Center zu gründen. In dem sollten Kfz-Handwerk. Heilberufe und ein Friesur unter einem Dach sein. Oft kommt die Idee, eine besondere Disco oder ein ausgefallenes Fitness-Center aufzumachen. Wichtig ist, dass alle Geschäftsideen hinterher auf den Grill kommen.
Frage: Was bedeutet dasSchüler
Kögel: Von der ganzen Klasse wird hinterfragt, wie sinnvoll die Idee ist. Natürlich kann dabei auch herauskommen, dass etwas nicht funktioniert. Wichtig ist, dass sich die Schüler in die Rolle des Unternehmers hineindenken. So wird ihnen klar, dass die Führung einer Firma keine leichte Sache ist. Außerdem hilft diese Erfahrung später bei einem Vorstellungsgespräch, weil die Schüler die Unternehmer-Sicht kennengelernt haben.
Mit Johannes Ermert und Markus Kögel sprach Thomas Urban