Chancen für Leprahospital in Madras

Olpe. Seit über 30 Jahren hat die Dipl. Psychologin Monika Huesmann ihren Platz beim Deutschen Aussätzigen Hilfswerk (DAHW). Ehrenamtlich. Ihr Einsatz für die gute Sache geht dabei weit über die normale Mitgliedschaft hinaus. Für soviel Engagement wurde ihr gestern in der Volksbank Olpe die Auszeichnung „Hand mit Rose — Pro Ehrenamt“ von Bankdirektor Rudolf Siebert überreicht. Diese Würdigung ist eine Gemeinschaftsaktion der WESTFALENPOST und der Volksbanken im Kreis Olpe.
Jedes Jahr werden Personen für ihren persönlichen und ehrenamtlichen Einsatz für die Gesellschaft geehrt. Als äußeres Zeichen gibt es die bronzene „Hand mit Rose“, die der Attendorner Bildhauer Karljosef Hoffmann entworfen hat. Außerdem sollen 200 Euro eine kleine Anerkennung fürs Ehrenamt sein.


Monika Huesmann, die jetzt im Bereich der Volksbank Olpe geehrt wurde, hatte bereits in Oberhausen Kontakt zum DAHW. Das änderte sich auch nicht, als die Schulpsychologin zum Kreis Olpe versetzt wurde. Auch in ihrer neuen Heimat suchte Monika Huesmann Nähe zum DAHW.
Immer wieder greift sie hier ins Räderwerk ein und stellt Projekte auf die Beine, die vor allem den Menschen in Indien und Brasilien bei ihrem Los Lepra (Aussatz) Linderung bringen. Dabei beschränken sich die Möglichkeiten der Hilfe nicht nur auf primäre medizinische Hilfe, sondern auch auf das Leben danach. „Wir wollen, dass die Menschen in den Lepra-Gebieten nicht verzweifeln. Wir wollen, dass sie nicht ausgegrenzt werden, und wir wollen, dass sie in die Lage versetzt werden, ihr Leben selber zu organisieren“, sagte Monika Huesmann gestern. Aber auch ganz konkret bleibt man am Ball, z.B. bei der Realisierung des Aktionsprogramms zwischen dem Kreis Olpe und Madras (Indien). Hier im Kreis Olpe wird unter der Schirmherrschaft von Dr. Jochen Grünewald (einstiger Parl. Staatssekretär im Bundesfinanzministerium) dafür gesorgt, dass die Arbeit im indischen Krankenhaus „Gremaltes“ auch weiterhin getan werden kann. Dort werden Lepröse versorgt, Kinder auf Aussatz untersucht und auch Folgeschäden, meist die Verstümmelung der Gliedmaßen, gelindert.
Monika Huesmann liegt es im Wesentlichen an der Finanzierung der Hilfe. Sie selber, die bereits zweimal in Indien vor Ort war, kennt die Wichtigkeit der Arbeit des DAHW und das Vertrauen und die Hoffnung der Einheimischen auf Deutschland. Dabei geht Huesmann auch unorthodoxe Wege der Geldbeschaffung. Zwei Schulen, das St.-Franziskus-Gymnasium in Olpe und auch die Realschule
Olpe-Drolshagen und seit neuestem auch die Hauptschule Wenden, haben sich verpflichtet, Wanderungen durchzuführen, wobei die gelaufenen Streckenabschnitte von Sponsoren mit Geld ausgezeichnet werden. In den vergangenen zehn Jahren kam eine stolze Summe zusammen; allein im letzten Jahr waren es 7 000 Euro.
Seit etwa 15 Jahren arbeitet Monika Huesmann auf Kreisebene, seit vier Jahren hat sie einen Platz im Bundesvorstand.