Schlüsselübergabe für neuen Verwaltungstrakt

Wenden: Das Konrad-Adenauer-Schulzentrum in Wenden gilt schlechthin als das „Haus des Lernens“ für die Gemeinde Wenden. Am Donnerstag, 2. Oktober, konnte dieses Haus einen weiteren Höhepunkt in seiner inzwischen über 27-jährigen Geschichte erleben. Mit der Übergabe des symbolischen Schlüssels durch Bürgermeister Peter Brüser an die stellvertretenden Schulleiter Theo Schneider (Hauptschule) und Hermann-Josef Wehler (Realschule) wurde der neue Verwaltungstrakt seiner Bestimmung übergeben. Die feierliche Einsegnung des neuen Gebäudes wurde anschließend von Vikar Zimmert und Pfarrer Eckey vorgenommen.
Zahlreiche Gäste waren am Konrad-Adenauer-Schulzentrum erschienen. Neben den Mitgliedern des Gemeinderates, unter ihnen der Vorsitzende des Schul- und Sozialausschusses, Bernhard Hennecke, konnte unser Bürgermeister auch Vertreter des Kreisschulamtes und der Bezirksregierung in Arnsberg begrüßen. Aus Olpe waren die Schulräte Olberts und Göckler, aus Arnsberg Herr Ant und Frau Bohmann-Müller angereist. Vertreter der Schulpflegschaften, Lehrer und die zahlreich erschienenen Schüler komplettierten den feierlichen Einweihungsakt.


Was bietet der NeubauSchüler
Haupt- und Realschule sind in Ebene 1 jeweils mit einem Sekretariat, einem Schulleiter- und Konrektorzimmer sowie einem großzügigen Lehrerzimmer vertreten. Im Dachgeschoss der Ebene 2 wurde zusätzlich ein großer Konferenzraum geschaffen. Auf Ebene 0, quasi im Kellergeschoss, finden wir einen zusätzlichen Klassenraum, die neue Cafeteria sowie Lagerund Werkstätten für die Schulhausmeister. Für Veranstaltungen in der Aula stehen nunmehr eine neue Küche sowie erstmals entsprechende Umkleideräume zur Verfügung.
Der Neubau hat insgesamt Kosten von 1,3 Mio. Euro verursacht. Mit weiteren Kosten in Höhe von 500.000 Euro ist zu rechnen. Dieser Betrag wird insbesondere für den Umbau der früheren Verwaltungsräume zu Klassenzimmern sowie die Sanierung von Fluchttüren und der Heizung benötigt. Weiterhin soll in den nächsten Jahren die Dreifachsporthalle umfangreich saniert werden. Das Schulzentrum wird also nach und nach wieder auf Vordermann gebracht.

Investieren mit Augenmaß!
Natürlich würde so mancher Zeitgenosse es gerne sehen, wenn alles etwas zügiger abgewickelt würde, die Investitionen in Gebäude und Anlagen noch schneller getätigt würden. In seiner Einweihungsrede machte Bürgermeister Peter Brüser jedoch deutlich, dass auch zukünftig die Gemeindepolitik konsequent nach den gesetzten Prioritäten umgesetzt wird. Neben notwendigen Neuinvestitionen dürfe auch die Unterhaltung von zahlreichen gemeindlichen Gebäuden nicht zu kurz kommen. Dies hat sich bereits in der Vergangenheit als absolut richtig erwiesen. „Gerade im Schulbereich sind wir bemüht, vorausschauend zu planen“, so Brüser weiter. „Alles müsse jedoch weiterhin unter der Prämisse von geordneten Gemeindefinanzen gesehen werden“, dämpfte Brüser eine zu hohe Erwartungshaltung.
Mit dem Neubau des Verwaltungstraktes wurden auch erste Schritte in Richtung EDV-Vernetzung unternommen. In zwei bis drei Jahren soll hier eine Infrastruktur geschaffen werden, die allen Schülerinnen und Schülern eine optimale Medienkompetenz vermittelt.
Mit der baulichen Erweiterung und den vorgesehenen Folgemaßnahmen werden alle Voraussetzungen geschaffen, um unser Schulzentrum als „Haus des Lernens“ weiter zu entwickeln. Die Zusammenführung der Schulverwaltungen von Real- und Hauptschule bietet zudem eine große Chance für das gemeinsame Miteinander.

Einweihungsfeier
Schülerinnen und Schüler der beiden Schulsysteme hatten eine farbenfrohe und vor allem kurzweilige Einweihungsfeier vorbereitet. Viel Beifall der anwesenden Gäste gab es für die einzelnen Vorführungen. Man merkte deutlich, im Konrad-Adenauer-Schulzentrum ist die Zeit nicht stehen geblieben. Schüler(innen) und Lehrer(innen) sind modern ausgerichtet. Man schaut gemeinsam in eine gute Zukunft. Warum dies so ist, konnte eigentlich niemand besser beschreiben als der neue Schulrat Michael Olberts. Angefangen als Lehramtsanwärter, später Lehrer und sogar Schulleiter, hat er das Konrad-Adenauer-Schulzentrum mit all seinen Facetten erlebt. Seine vielbeachtete Ansprache anlässlich der Einweihungsfeier haben wir deshalb hier abgedruckt.

Rede Schulrat Michael Olberts anlässlich der Einweihung des neuen Verwaltungstraktes am Konrad-Adenauer-Schulzentrum (Donnerstag, 2. Oktober 2003)
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Brüser, sehr verehrte Damen und Herren,
als einer derjenigen, die von Anbeginn im Schulzentrum ihren Dienst abgeleistet haben, möchte ich heute das Wort ergreifen und die Entwicklung des Schulzentrums aus meiner Sicht beleuchten und dabei die Verdienste der handelnden Personen hervorheben.
1976 bezogen die Hauptschulen aus Gerungen, Hünsborn und Wenden das neue Schulgebäude am Schlegelsberg, mit dem Namen Konrad-Adenauer-Schule Wenden. Ich war seinerzeit Lehramtsanwärter an der alten Wendener Hauptschule.
1200 Schülerinnen und Schüler sowie 72 Lehrerinnen und Lehrer hatten ein neues, modernes Zuhause gefunden. Schöne helle Klassenräume, neu eingerichtete Fachräume und ein großzügiges Sprachlabor, um das uns alle beneideten, sowie das angegliederte Sportzentrum, fielen in den Blick der interessierten Öffentlichkeit.
Zusammenwachsen der Ortschaften unterstützt
Diese erste gemeinsame Schule der Gemeinde Wenden leistete durch ihre Erziehungs- und Bildungsarbeit in den Folgejahren einen wesentlichen Beitrag für das Zusammenwachsen der vielen Wendschen Ortschaften. Dass heute die Belange der Gemeinde Wenden mehr im Vordergrund stehen als die Einzelinteressen der Dörfer, ist sicher auch ein Verdienst der Schule und ihrer Lehrerinnen und Lehrer.
Schon damals wurde deutlich, dass die Gemeinde Wenden eine sehr vorausschauende Schulpolitik betrieb und alles daran setzte, beste Bedingungen für ihre Schülerinnen und Schüler zu schaffen.
So war es nur zu selbstverständlich, dass man immer am Ball blieb und die schulpolitische Entwicklung nie aus dem Auge verlor. Aus Sicht der Gemeinde war es dann wohl auch konsequent, den nächsten wichtigen Schritt auf dem Wege zu einer angemessenen Schullandschaft zu gehen: Die Einrichtung der Realschule Wenden im Jahre 1983 und die damit verbundene Umbenennung in Konrad-Adenauer-Schulzentrum Wenden waren die Folge. Die Realschule wuchs stetig.
Auch wenn sich die Zusammenarbeit der beiden Schulen in der Folgezeit schwierig gestaltete, so war doch der Konkurrenzkampf, den die beiden Schulen entwickelten, beiden Schulen zuträglich. Heute können sowohl Realschule als auch Hauptschule stolz auf die geleistete Arbeit sein. Sie genießen hohes Ansehen und setzen in manchen Bereichen Standards für die Region, wie zuletzt bei der Einrichtung des Busbegleitersystems.
Moderne Kommunikation
Mit dem Einzug der elektronischen Medien in die Schulen veränderte sich das Schulzentrum erneut sehr wesentlich. Auch hier hatte die Gemeinde den Trend frühzeitig erkannt und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen. Computerräume standen schon bereit, bevor der erste Informatikunterricht erteilt wurde.
Bald wurde deutlich, dass der Computer nicht Allheilmittel moderner Unterrichtsgestaltung werden konnte. Medienerziehung und die Vermittlung von Medienkompetenz sind in der Vorbereitung auf die moderne Wissensgesellschaft wichtig. Selbständiges Lernen und Handeln sind im heutigen Unterricht von großer Bedeutung. Bevor die öffentliche Diskussion darüber landesweit geführt wurde, hatte die Gemeinde Wenden mit ihren schulbaulichen Maßnahmen bereits die Konsequenzen gezogen. Das Schulzentrum wurde neu verkabelt, ein Medienzentrum wurde gebaut und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Verbindung alter und neuer Medien für die unterrichtliche Nutzung wurde auf diese Weise sichergestellt, Informationsquellen weltweit erschlossen. Und jetzt, nach PISA, wird das Augenmerk auf den Ganztagsbetrieb gerichtet. In den Grundschulen lautet dazu das Stichwort „Offene Ganztagsschule“. Im Schulzentrum hat die Gemeinde Wenden die Vorrausetzungen für den Ganztagsunterricht und die Ganztagsbetreuung geschaffen. Durch die neu eingerichtete Cafeteria ist die Mittagsverpflegung und die Nachmittagsbetreuung von Schülerinnen und Schülern sichergestellt. Die Schulen sind mit ihren Nachmittagsangeboten bereits auf den Zug aufgesprungen. Der Gemeinde Wenden ist es so gelungen, ohne große Hilfsmittel des Landes – ich denke hierbei an den Ganztagszuschlag u.v.a.m. – ein bedarfsgerechtes Nachmittagsangebot vorzuhalten und den Schülerinnen und Schülern eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Eltern werden in die Betreuungsarbeit einbezogen und das Zusammenwirken von Schule und Elternhaus vertieft.
Lehrer kommen sich näher!
Für das Klima im Schulzentrum vielleicht noch wichtiger ist aber das Aneinanderrücken der Lehrerkollegien: Die Einrichtung eines gemeinsamen Verwaltungstrakts und die hier nebeneinander liegenden Lehrerzimmer führen zum Zusammenwachsen von Haupt- und Realschule. Erste, vielversprechende Ansätze einer Annäherung, haben bereits stattgefundenen und werden vertieft.
Ist die Gemeinde der politischen Entwicklung wieder einen Schritt vorausSchüler
Wird in Zeiten zurückgehender Schülerzahlen irgendwann eine Kooperation zwischen Hauptschule und Realschule angestrebt, etwa in Form der VerbundschuleSchüler Die äußeren Schulvoraussetzungen wären hierfür im Schulzentrum ideal. Sicher ist für mich, dass es in der nahen Zukunft viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit beider Schulen geben wird, ohne dass eine der Schulen ihre Identität verliert. Wichtig ist dabei, dass jede Schule ihre eigenen Schwerpunkte setzt. Gegenseitiges Vertrauen und die Anerkennung der Arbeit des anderen sollten die Maxime des Handelns sein.
Und wer sind die Vordenker für diese SchulentwicklungSchüler
Für die baulichen Maßnahmen zeichnet Dipl.-lng. Rainer Klappert verantwortlich, äußere Schulentwicklung wird vom Leiter des Schulverwaltungsamtes, Michael Grebe, verantwortlich mitgestaltet. Ihnen möchte ich an dieser Stelle ganz besonders danken. Ihre Planungsdaten bringen die Schulbauentwicklung der Gemeinde Wenden in die richtige Richtung.
Dem Bürgermeister ist dafür zu danken, dass er in seiner Amtszeit eine große Sensibilität für schulische Dinge entwickelt hat und seine Mitarbeiter motiviert, die Ausgestaltung der Schullandschaft vorzutreiben.
Mein Fazit
Die Schullandschaft in der Gemeinde Wenden ist gut geordnet, das Konrad-Adenauer-Schulzentrum mit seinen beiden Schulen gut positioniert. Dafür gebührt neben den Kolleginnen und Kollegen dem Schulträger große Anerkennung. Hier gewinnt man den Eindruck, dass Schulpolitik bei Rat und Bürgermeister immer als Punkt eins der Tagesordnung gesehen werden. Dafür danke ich ganz herzlich. Mein Dank ist verbunden mit dem Wunsch, dass die Gemeinde ihren Weg bei den äußeren Schulangelegenheiten beharrlich weitergehen möge und für die nachwachsende Generation immer gute schulische Bedingungen vorhalten möge. Die Kolleginnen und Kollegen beider Schulen bitte ich, ihren innovativen Weg weiter zu gehen und das hohe Engagement für die Schülerinnen und Schüler weiterhin aufrecht zu halten.