Lehrer mussten „nachsitzen“

eggy Wenden. Die Lehrer würden ihre Schüler nicht verstehen und alle Probleme zwischen ihnen wären daher schon vorprogrammiert: Wer dieser Ansicht ist, der war am Freitagabend nicht in der Aula des Wendener Schulzentrums.
Vier gestandene Profi-Lehrer, „Die Daktiker“, parodisierten den Schulalltag, aber nicht nur aus Sicht der Lehrer, nein, die vier Hobby-Kabarettisten schlüpften gekonnt und trendgerecht auch in die Schülerrollen. „Wunderbar. Dr. Bass“, ein Stück direkt aus dem Leben gegriffen und im Detail treffend pointiert. Dreh- und Angelpunkt des Stückes ist die Nachricht, dass Dr. Bass, der Schulleiter in den Ruhestand gehen will. Neuigkeiten, die vor allem die Kollegen freut, denn ein neuer Nachfolger muss her.


Aber wer könnte dafür geeignet seinSchüler Hilde Lengowski, gespielt von Brigitte Lämgen, eine übermotivierte, schülerorientierte und auch selbsthilfegruppenge-schädigte Lehrerin. „30 Gesichter schauen so unschuldig drein, nur ein Gedanke, dich kriegen wir klein.“ Ja, aber sie liebt sie, ihre l Ob, denn dafür ist sie ausgebildet. Und wer versteht, der verzeiht.
Oder wäre da nicht für diese A-16-Stel-le ein junger und dynamischer Informatiklehrer geeignetSchüler Wie Studienrat Laß, verkörpert durch Andreas Boxhammer, er hat nur ein Problem – sein „Handycap“.
Oder ein echtes Genie, ein Lateinexperte, der nicht nur in den lateinischen Vokabeln unschlagbar ist, sondern auch in seinem trinkfesten Verhalten. Hans-Pe-ter Königs ist unübertrefflich in seiner Rolle als Oberstudienrat Krick, aber auch in seiner flegelhaften Darstellung des Schülers Kevin. Die Nachfolgefrage bleibt offen. Nur eines steht fest: Der arbeitsmüde Dr. Bass alias Hermann-Josef Skutnik scheidet aus.
Die inhaltlichen Eckpfeiler reichen von Evaluation, kritischer Selbstreflexion, Qualitätssicherung bis zur Chancengleichheit, getreu dem Motto „Verbindlich im Ton, unverbindlich in der Aussage.“
In der Schule wird für das Leben gelehrt, vor allem im „Adolphinum“, dort lernt sogar das Leben neu zu leben. Zu lachen gab es für das kleine Publikum viel und zu lernen ebenso. Eine Pointe jagte die nächste. Aber das pädagogische Quartett konnte auch aus dem Nähkästchen plaudern. Die Experten des wahnsinnigen Schulalltags kommen aus Dortmund und Lippstadt. Nächstes Jahr feiern sie ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Aus dem Stand können sie vier Programme darbieten. Neben ihrem professionellen Beruf, dem Lehrerdasein, sind sie in der Regel einmal pro Woche mit ihrer Mission unterwegs. Und um ein neues Programm zu kreieren, ziehen sie sich gemeinsam für zwei Wochen in ihr „sommerliches Proben-Refugium“ nach Fanö (Dänemark) zurück.
Der Kreisverband Bildung und Erziehung (VBE) Olpe erteilte den „Daktikern“ einen 150-minütigen Lehrauftrag, den sie mit Bravour meisterten. Und es ist äußerst selten, dass nach dem „Klingelten“ die Plätze nicht schlagartig verlassen werden, sondern sitzen geblieben wird, um noch mehr zu erfahren. Drei Mal Zugabe, welcher Lehrer kann das schon von sich behauptenSchüler