Wenden drängt auf mehr Tempo bei der Realschul-Errichtung

Olpe/Wenden. (wh) „Die Errichtungsgenehmigung ist beantragt“, doch verweist er auf die „Kurzfristigkeit“ und hält es für unwahrscheinlich, daß die erste (zweizügige Klasse) einer eigenen Realschule in Wenden noch zum Schuljahrsbeginn 82/83 realisiert werden kann. So Gemeindedirektor Winfried Metzenmacher gestern zur WESTFALENPOST. Der Verwaltungschef hat kürzlich mit Hilfe des Landtagsabgeordneten Theo Heimes (SPD) in Düsseldorf („Entscheidungsbehörde ist das Kultusministerium“) für die Wendener Planung um Zustimmung geworben, doch ist die gewünschte Genehmigung bisher ausgeblieben.

In Wenden steht der Beschluß des Rates zur Realschulgründung seit langem im Raum. Der Gemeindedirektor sieht zwar die Notwendigkeit, dann für etwa eine Million Mark die Konrad-Adenauer-Schule zu erweitern, doch: Dann könnte mit dem Abzug der Kinder aus der Gemeinde Wenden von Olpe in der Kreisstadt eine von Winfried Metzenmacher „auf gut zwei Millionen Mark“ geschätzte Erweiterung entfallen.


Im Übrigen bedeutet der Rückgang der Kinderzahlen an der Wendener Hauptschule auch Raumgewinn für eine neue Schulform. Wie die WP erfuhr, ist die ursprünglich einmal bei l 100 liegende Schülerzahl mittlerweile bereits auf ca. 920 gesunken. Allerdings: Gegen die Realschulplanung gibt es auch Einwände: Werden wirklich alle künftigen Realschüler aus der Gemeinde sich nach Wenden orientierenSchüler Zweifelhaft scheint das zumindest bei den Schülern aus dem Raum Rothemühle/Gerlingen mit den besseren Fahrtmöglichkeiten nach Olpe. Ein politischer Vorbehalt:

Konrad-Adenauer-Schule als Hauptschule plus Realschule -Vorläufer einer „Gesamtschule“Schüler Derzeit kommen 177 der rund 600 Realschüler aus der Gemeinde Wenden.

Olpes Schulamtsleiter Schnitker sieht die Realschule in Olpe („auch wenn Wenden ausscheidet“) langfristig zwei-bis dreizügig gesichert. Schnitker: Der Übergang der Jahrgangsstärken zur Realschule beträgt im Schnitt der letzten Jahre für Wenden 10,06 v. H.; für Drolshagen 12,86 v. H.; für Olpe 14,47 v. H. Seine Hochrechnung für die Geburtsjahrgänge 1976 bis 1981:

Zwischen 20 und 22 Kinder eines jeden Wendener Jahrgangs werden Realschüler. Er glaubt, daß Wenden eine eigene Realschule auf Dauer „noch nicht einmal voll einzügig“ wird fahren können.

Mit dieser Rechnung mag Gemeindedirektor Metzenmacher sich nun nicht anfreunden. Er greift auf Professor Dr. Klemm als Bundesgenossen zurück, der als Gutachter im letzten Jahr für Wenden im Falle einer eigenen Realschule einen Anstieg des;

Realschüleranteils auf über 25 Prozent (Landesdurchschnitt)! prophezeit hat.

Olpes Stadtdirektor Dr. Eibers verneinte gestern den Zwang zu aktueller Erweiterung („in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht“); solange das Exerzitienhaus noch nicht der Sanierung geopfert werden muß, reicht der Raum. Muß das Gebäude später:

aufgegeben werden, sind bei gesunkenen Schülerzahlen (einschließlich Wenden) vier neue Klassen nötig. Deren Baukosten nach den heutigen Richtsätzen: 520800 Mark. Die Einrichtung ist vorhanden; sie wird aus dem Exerzitienhaus mit in die neuen Klassen genommen.