Gemeinderat hält an Realschule für Wenden fest

Wenden, 16. Dez. Der Gemeinderat Wenden hält an seinem Beschluß von 1975 fest, nach dem“ außer einer funktionsgerechten Hauptschule in der Gemeinde Wenden zum baldmöglichsten Termin eine zweizügige Realschule eingerichtet werden soll. Außerdem beinhaltet dieser Beschluß die Deckung des Raumbedarfs im Schulzentrum für diese Realschule. Gemeindedirektor Winfried Metzenmacher wurde erneut gebeten, alle Schritte zu unternehmen, den Raumbedarf festzustellen, die Kosten für die Einrichtung der Realschule zu ermitteln und zu erkunden, inwieweit Landesmittel für eine eventuelle Raumbedarfsplanung zu erwarten sind.

Durch Zusammenlegung der drei Hauptschulen Wenden, Gerlingen und Hünsborn wurde das Konrad-Adenauerschulzentrum im September 1976 mit 1178 Schülern in 35 Jahrgangsklassen bezogen. Es zeigte sich somit schon zu Beginn der Unterrichtsaufnahme ein Fehlbestand von drei Klassenräumen durch Inanspruchnahme von Fachräumen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, obwohl die Schülerzahlen mittlerweile auf 966 gesunken sind. Die Hauptgründe für den Klassenfehlbedarf waren die kontinuierliche Senkung der Klassenstärken von ursprünglich 40 Schülern auf nunmehr 27 Schüler pro Klasse sowie die Einführung des 10. Schuljahres. Aus diesen Gründen wäre die Einrichtung einer Realschule „bis heute nicht ohne Schaffung von weiterem Schulraum möglich gewesen, hieß es dazu im Rat.


Regierungspräsident forderte einen Bericht

Wie den Ratsmitgliedern zur gestrigen Sitzung mitgeteilt wurde, forderte der Regierungspräsident, der durch den Schulentwicklungsplan über das Schulkonzept in der Gemeinde Wenden Kenntnis bekommen hatte, bereits im April 1977 einen Bericht, „… ob nach wie vor die Absicht besteht, eine zweizügige Realschule zu errichten und wann ggfl. mit der Realisierung des Vorhabens gerechnet werden kann“. Zum damaligen Zeitpunkt beschloß der Schulausschuß nach eingehenden Beratungen, die Realschultrage „wegen Überbelegung der Hauptschule und mit Rücksicht auf das zu erwartende Volksbegehren „Kooperative Schule“ zunächst nicht weiter zu verfolgen.“

Aufgrund der sich immer deutlicher abzeichnenden Schulraumnot der Realschule des Zweckverbandes Olpe-Wenden-Drolshagen in Olpe und der rapide abfallenden Schülerzahlen im Bereich der Sekundarstufe I ist das Problem „Einrichtung einer Realschule“ vom Schulausschuß im Januar 1980 erneut aufgegriffen worden. Der Schulausschuß beschloß damals, daß zunächst die Fraktionen intern beraten sollten, bevor eine Beschlußempfehlung für den Gemeinderat erarbeitet würde. Ein Ergebnis der Fraktionsberatungen liege bisher nicht vor. Inzwischen sei jedoch, so die Verwaltung, insofern eine andere Situation eingetreten als der Stadtdirektor von Olpe als Verbandsvorsteher die Schulraumsituation der Realschule Olpe-Wenden-Drolshagen beim Regierungspräsidenten vorgetragen habe.

Schulraum fällt Sanierung zum Opfer

Danach sei, so der Verwaltungsbericht weiter, das ursprünglich als zweizügige Realschule konzipierte Gebäude unter Berücksichtigung der ausgelagerten Schulräume, die der für die nächsten Jahre vorgesehenen Stadtkernsanierung zum Opfer fallen und unter der Voraussetzung, daß das bisherige Einzugsgebiet der Realschule erhalten bleibt, um die doppelte Gebäudesubstanz zu erweitern. In einem Gespräch zwischen Vertretern des Regierungspräsidenten und den Mitgliedsgemeinden des Realschulverbandes konnte erreicht werden, daß, bevor der Zweckverband das förmliche Verfahren für die Schulerweiterung unter Einbeziehung der Schüler aus der Gemeinde Wenden beschließt, der Ratsbeschluß von 1975 noch einmal eindeutig unter Berücksichtigung der zu erwartenden Schülerzahlen, des vorhandenen Schulraumes und der Bewirtschaftungskosten konkret bestätigt und dem Regierungspräsidenten vorgelegt wird.

Die Gemeindeverwaltung stellte fest, daß sich seit 1974/75 eine positive Entwicklung der Geburtenzahlen von 170 auf 197 im Jahre 1979/80 zeigte, so daß dadurch erwartet werden könne, daß das Schülerpotential für eine zweizügige Realschule bei der Antragstellung vorhanden sein könnte. Nach dem Musterraumprogramm für Schulen der Sekundarstufe I könne man davon ausgehen, daß, unter Berücksichtigung der enorm sinkenden Schülerzahlen im Sekundarbereich und eines gleichbleibenden Besuchs der Gymnasien, wobei sicher ein Teil dieser Schüler das Angebot einer Realschule vor Ort vorziehen werde, der fehlende Schulraum im wesentlichen durch eine entsprechende Umwidmung vorhandener Räume im Schulzentrum gewonnen werden kann.

Einsparungen erwartet

Auch hinsichtlich der Bewirtschaftungskosten könnte die Einrichtung einer Realschule in Wenden Vorteile bringen, da sich dadurch Einsparungen gegenüber einem zweizügigen Realschulneubau in Olpe ergeben würden. Die Bewirtschaftungsfläche bei der Errichtung einer Realschule in Wenden würde sich indes nicht wesentlich verändern. Außerdem sprächen Gründe, die im überregionalen Bereich liegen, dafür, das anstehende Problem kurzfristig erneut aufzugreifen, um einer endgültigen Realisierung nunmehr näherzutreten. Nach kurzen Beratungen entschloß sich der Gemeinderat von Wenden, am seinerzeitigen Beschluß der Errichtung einer Realschule in Wenden festzuhalten und die erforderlichen Schritte baldmöglichst einzuleiten.