Wasserschutz im Mittelpunkt

hobö Wenden. Der Schutz der heimischen Gewässer ist offenbar das Anliegen vieler. Bei der Verleihung des Umweltschutzpreises der Gemeinde Wenden stellte sich heraus, dass sich gleich vier der fünf Preisträger den heimischen Gewässern gewidmet hatten. Wie bereits gestern ausführlich berichtet, stand bei der Vergabe der Preise vor allem Jochen Sauermann im Mittelpunkt, der als Einzelperson einen ersten Preis erhielt und als Projektleiter mit drei anderen Gruppen ebenfalls Preise errang. Insgesamt hatte der Umweltausschuss der Gemeinde vier erste und einen zweiten Preis verliehen.


Neben Sauermann erhielt auch Heribert Clemens als Einzelperson einen ersten Preis. Nach Ansicht der Jury hat sich der Ortsvorsteher von Elben „in den vergangenen Jahren unermüdlich für die Verbesserung des Landschaftsbildes im Bereich der Ortschaft Elben eingesetzt und erhebliche Erfolge hierbei verzeichnen können“. Die Tallage und große Teile des Randbereichs von Elben waren vor Jahren geprägt von einer Vielzahl zum Teil überalterter Weihnachtsbaum-Kulturen. Darüber hinaus hatten die Bürger der Ortschaft zahlreiche Grundstückseinfriedungen aus standortfremden Nadelgehölzen angelegt.
Heribert Clemens ist es gelungen, die meisten seiner Mitbürger zu überzeugen, Fichtenbestände wieder in Grünlandflächen umzuwandeln. Inzwischen ist das gesamte Elbebachtal im Bereich der Ortschaft von Fichten und Nadelgehölzen befreit. Ferner ist eine große Zahl an Koniferenhecken entfernt bzw. durch Hainbuchenhecken ersetzt worden. Die Jury lobt: „Das Engagement von Herrn Clemens ging und geht weit über das hinaus, was von ihm als Ortsvorsteher zu erwarten gewesen wäre und ist.“ Dabei sei ihm nicht nur Zustimmung und Anerkennung entgegengebracht worden. Oft habe er sein Ziel nur erreicht, weil er seinen Mitmenschen „auf den Nerv ging“. Die Bereitschaft von Heribert Clemens habe auch nicht vor der Übernahme persönlicher finanzieller Risiken halt gemacht. Elben habe durch seine Arbeit in hohem Umfang profitiert.
Ebenfalls mit einem ersten Preis wurde ein weiteres Projekt in Elben ausgezeichnet, nämlich das der Projektgruppe „Elbebach“ der Gemeinschaftshauptschule Wenden unter der Leitung von Lehrer Paul Grebe. Zehn Schüler der Klassen 7 bis 10 haben unter der Federführung von Jochen Sauermann einen bis dahin kanalisierten Teil des Elbebachs unterhalb der Ortschaft Elben auf einer Länge von 200 Metern verändert. Zunächst wurden an einigen Stellen die vorhandenen Steinmauern entfernt und der Bachlauf dort aufgeweitet und so genannte Gumpen (beruhigte Zonen) geschaffen. Mit einigen Steinen legte man Höhlen als Verstecke für Fische an. Abschließend pflanzte die Gruppe Bäume und schützte diese durch Weidezäune. Während der Arbeiten entdeckten die Schüler natürlich vorkommende Bachkrebse. Zur Stärkung der Population wurden von den Schülern weitere Krebse in den Gumpen ausgesetzt. Weitere Arbeiten sind vorgesehen.
Den einzigen zweiten Umweltschutzpreis der Gemeinde erhielt die Fischereigenossenschaft Wenden für die Erstellung eines Hegeplans für die Fließgewässer in der Gemeinde Wenden. Unter Vorsitz von Jochen Sauermann hat die Genossenschaft in mehr als 1400 ehrenamtlichen Stunden das umfangreiche Werk erstellt. Der freiwillige erstellte Plan ist in Südwestfalen einmalig.
Er beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Bestandsaufnahme der Bäche im Wendener Land. Mit Kontrollbefischungen, Uferbegehungen und Gewässerproben wurde der Status quo ermittelt und umfangreich dokumentiert. Darauf
aufbauend erfolgte eine konkrete Auflistung von Verbesserungsmaßnahmen für den Lebensraum Wasser.
Nach Ansicht der Jury hat die Fischereigenossenschaft mit dem Hegeplan für sich selbst, aber auch für alle anderen für die Unterhaltung und Pflege der Gewässer zuständigen Institutionen ein Werk geschaffen, das überaus hilfreich und nützlich bei der täglichen Arbeit ist. Der Plan soll dazu beitragen, die Gewässer in der Gemeinde in einen optimalen Zustand zu versetzen.
Da der Hegeplan nicht ganz uneigennützig erstellt wurde, hat der Umweltausschuss als Jury mit Blick auf die anderen; Bewerbungen der Fischereigenossenschaft lediglich den zweiten Preis zugesprochen.