Wendener Rat zeigte sich gestern einmütig: Keine „5-Tage-Woche“ an der Hauptschule

Wenden, (cp) Der Rat der Gemeinde Wenden ist gegen die Ausweitung der „5-Tage-Woche“, von bisher zwei freien

Samstagen auf nunmehr gänzlich schulfreie Wochenenden im Monat, an der Hauptschule Konrad-Adenauer. In selten gezeigter Einmütigkeit wurde in der gestrigen Ratssitzung ein Antrag der Schulkonferenz der Hauptschule einstimmig abgelehnt.

Die Schulkonferenz hatte am 10. März mit 21 Ja-Stimmen gegen 15 Nein-Stimmen für die Einführung der „5-Tage-Woche“ entschieden und war damit einem Votum der Lehrerkonferenz gefolgt. Eindeutig dagegen sprach sich die Schulpflegschaft aus, bei einer Befragung der Schüler entschieden sich von 35 Klassen 24 gegen den freien Samstag. Die letzte Entscheidung hat jetzt der Regierungspräsident in Arnsberg.


Sprecher beider Fraktionen begründeten ihre ablehnende Haltung ausführlich. Für die CDU-Fraktion sprachen Bernhard Ewers und Horst Zimmermann – beide Lehrer von einer schlechten Entscheidung.

Ewers lehnte einen Vergleich des Pädagogenberufes mit dem öffentlichen Dienst ab. Der CDU-Parlamentarier meinte: „Der Aufgabenbereich eines Erziehers und der Bereich im öffentlichen Dienst sind nicht miteinander zu vergleichen. Die Elternschulpflegschaft und die Mehrheit der Schüler haben sich gegen die „5-Tage-Woche“ ausgesprochen. Hier unterdrückt eine geringe Minderheit den Willen der großen Mehrheit. Viele Eltern haben ihrer Empörung Ausdruck gegeben, der Schulfrieden wird entschieden gestört. Da die ausgefallenen Stunden nachmittags nachgeholt werden müssen würde eine untragbare Mehrbelastung auf Schüler und Schulträger zukommen. Die Schüler müssen dann mittags verpflegt und in einer zweistündigen Pause auch beaufsichtigt werden. Eine Kostensteigerung käme auf uns zu, die nicht mehr tragbar wäre.“

Horst Zimmermann und Helmut Eckstein für die SPD-Fraktion waren sinngemäß einer Meinung: Bei dem Antrag liegt ein Eigennutz der Lehrer zugrunde. Der Lehrstoff muß in einem kürzeren Zeitraum bewältigt werden und diese Umstellung beeinträchtigt die Chancengleichheit gegenüber anderen Schüler.

Josef Eicherth (CDU) formulierte besonders hart: „Hier ist ein Schulleiter gezwungen worden etwas zu beantragen, was ihm selbst widerstrebt. Es ist außerdem unfair, Schüler an einer Umfrage zu beteiligen, die gar nicht entscheiden können, weil ihnen das vielleicht später mal wieder heimgezahlt wird …“