Alle Kinder sollen gemeinsam lernen

Gerlingen. Gemeinsames Lernen von behinderten und nichtbehinderten Schülern der Sekundarstufe I im sogenannten „Integrativen Unterricht“ war jetzt Thema vieler Pädagogen und betroffener Eltern lernbehinderter Schüler. Wie so etwas umgesetzt werden könnte – oder auch nicht – wurde bei einer Informationsveranstaltung in Gerlingen vorgestellt.
Unter der Leitung des Schulamtsdirektors der Sonderschulen des Kreises Olpe/Siegen-Wittgenstein, Karlheinz Kiese, und der Vorsitzenden Mechthild Voß von der Frauenunion Wenden diskutierte man über einen integrativen Unterricht an der Konrad-Adenauer-Hauptschule (KAS) in Wenden.
Dazu äußerte sich KAS-Schulleiter Michael Olberts: „Das Problem ist, dass bei lerndifferenziertem Unterricht bislang immer die Hauptschule angesprochen ist; doch sie kann bald nicht mehr helfen.“ Die Schulkonferenz setzt allerdings nicht auf Integration um jeden Preis. Die letzte Entscheidung liegt beim Rat der Gemeinde Wenden, der am 14. März zusammenkommen wird.
Die Realschule lehne diese Form sofort ab. „Wir aber werden uns nach dem politischen Willen richten, ein Konzept liegt aber noch nicht vor“ , so Olberts. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen seien erfüllt. Das größte Problem jedoch: „Es fehlen Sonderschullehrer“, nannte Kiese die Dinge beim Namen.
Ausschlaggebend für die Informationsveranstaltung im Haus Weber waren u.a. vier Kinder im integrativen Unterricht an der Gerlinger Grundschule, die an der Wendener Hauptschule weiterhin in dieser Form unterrichtet werden sollen. Die bisherige Lehrerin der Kinder würde die Pädagogen der Hauptschule durch ihre Lehrtätigkeit unterstützen .
Positive Erfahrungen mit dieser Art von integrativem Unterricht sammelte bislang vor allem die Hakemicke-Hauptschule in Olpe, an der dieses Projekt seit dem letzten Schuljahr praktiziert wird.