Buslotsen auch in Olpe

Hakemicke: Ab Freitag herrscht Ordnung beim Einsteigen von Olpe. Nachdem in Wenden kreisweit erstmals Buslotsen eingeführt worden sind und das System inzwischen Vorbildfunktion erfüllt, werden ab Freitag auch in Olpe Schüler Schülern beim Einhalten von Ordnung und Sicherheit helfen. Auch hier soll das alltägliche Chaos mit Drängeln, Schubsen, Schlagen und Fallen bei der Ankunft der Busse einem durch Schüleraufsicht gewährleisteten ordentlichen Anstellen und Einsteigen weichen.

Die Initiative geht auf einen Runden Tisch zurück, der im Rahmen des „Agenda 21“-Projekts entstanden ist. Sprecher des Runden Tischs ist Walter Faulenbach, der gestern die Mitglieder des städtischen Ausschusses Schule, Kultur, Sport über die Neuerungen informierte. Knut Friedrich von der Kreispolizeibehörde, Dietmar Gurres als Lehrer der Hakemicke-Hauptschule und Hartmut Kunert von den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd erläuterten Einzelheiten des Buslotsensystems. Wie Knut Friedrich berichtete, habe sich der Runde Tisch zunächst das Wendener Modell zum Vorbild genommen. Dieses habe sich aber nicht „Eins zu Eins“ auf die Verhältnisse an der Hakemicke übertragen lassen, weil hier Grund- und Hauptschüler gemeinsam die Busse nutzten. An den beiden Hakemicke-Schulen werde nun doppelgleisig gefahren: Zwei Hauptschüler als Buslotsen werden, sobald auch Grundschüler an Bord eines Busses sind, durch zwei Grundschul-Buslotsen ergänzt, so Friedrich. Die Schüler sollen sich aufreihen und werden durch die Buslotsen kontrolliert. Der Bus werde von hinten nach vorn besetzt, bis maximal 80 Schüler Platz gefunden hätten. Wer aus der Reihe tanzt, der kann laut Friedrich durch die Buslotsen zur Ordnung gerufen werden. Einfachste Maßnahme ist, Denjenigen ans Ende der Reihe zu verfrachten und ihm somit einen Stehplatz zu „garantieren“. Bei schwereren Fällen notiert der Buslotse die auffälligen Schüler, im schlimmsten Fall zieht der zuständige Lehrer die Busfahrkarte ein, so dass der Unfolgsame sie durch seine Eltern beim Schulamt abholen muss. Dieses kann gegebenenfalls die Fahrkarte auf Zeit entziehen.


Lehrer Gurres trug vor, die Schüler selbst hätten entschiedene Vorbehalte gegen den derzeitigen Fahrverkehr geäußert. Sie seien engagiert mit dabei, 60 der 700 Hauptschüler hätten sich als Buslotsen freiwillig gemeldet. Auch die Eltern seien begeistert, eine große Zahl von Erziehungsberechtigten hätte erklärt, beim Funktionieren eines solchen Systems die Kinder wieder per Bus fahren zu lassen anstatt sie selbst per Auto zu fahren.

VWS-Niederlassungsleiter Kunert berichtete, mit dem Wendener Modell beste Erfahrungen gesammelt zu haben. .Unsere Fahrer reißen sich um die Wendener Tour, dort ist himmlische Ruhe in den Bussen, der ganze Stress ist weg.“ Doch am Schulzentrum Hakemicke habe es einige Probleme gegeben, die aus dem Weg geräumt werden mussten. Mit acht Wagen bringen und holen die Verkehrsbetriebe die Schüler, Platz ist an der derzeitigen Haltestelle an der Engelhardtstraße aber nur für vier Busse. Da künftig mit festen Halteplätzen gearbeitet werde, seien vier neue Stellplätze am Quellenweg geschaffen worden.

Die beiden Schulleiter, Theodor Radhöfer (Hauptschule) und Johannes Haarmann (Grundschule), erklärten, die Motivation der Schüler sei enorm, alle seien zuversichtlich. Haarmann: „Unsere Schüler sind genau so heiß darauf wie die Hauptschüler, sie freuen sich darauf.“ Am Freitag erlebt das neue Buslotsensystem an der Hakemicke seine Premiere. Im Schulausschuss waren sich alle Beteiligten einig: Wenn dort ähnlich gute Erfahrungen wie in Wenden gesammelt werden, dann hat das System auch an den übrigen Olper Schulen Zukunft.