KAS: Keine sonderpädagogische Förderung

Wenden. (rovo) Die Einrichtung einer sonderpädagogischen Förderung am Konrad-Adenauer-Schulzentrum sorgt für Diskussionsstoff. Vier Eltern von Kindern der KGS Gerlingen, die zum Ende dieses Schuljahres in die Sekundarstufe I wechseln, haben dies beantragt, doch sowohl Lehrer- und Schulkonferenzen der Realschule als auch der Hauptschule lehnen die Einrichtung einer solchen Gruppe ab. Begründung: keine personellen und räumlichen Voraussetzungen. Der Schulträger muss nun bis zum 1. Mai eine Entscheidung treffen. Diese kann auch gegen den Willen der Schulkonferenzen ausfallen. Falls keine sonderpädagogische Fördergruppe vor Ort eingerichtet wird, müssten die Kinder in die Schule für Lernbehinderte. „Da kommt doch kein Raktor da oben hin, sondern vier Kinder, deren Zukunft auf der Sonderschule verbaut würde. Wir sollten das probieren wie in Olpe“, sagte Bernd Avenarius im Schulausschuss. Heinz Zimmermann (UWG) meinte hingegen, es sei sehr schwer, sich gegen die Schulkonferenzen durchzusetzen. „Alle vier Kinder sind lernbehindert. Es hat doch keinen Sinn, wenn man sagt: Bis zur 4. Klasse gibt es eine Förderung und dann ist Schluss“, so ein betroffener Vater. Vom Organisatorischen her sei das nicht mit Olpe vergleichbar. Es entstünden auch keine Kosten, da eine Sonderpädagogin von Olpe abgezogen würde. „Meine Tochter würde unglücklich. Es geht auch um Integration, dass sie mit ihren Spielkameraden nach Wenden gehen können. Andernfalls gebe es dermaßen einen Rückschlag, das kann man sich nur als Eltern vorstellen.“ Auch die Lehrerin der Gerlinger Grundschule bestätigte: „Alle vier Kinder haben große Fortschritte gemacht.“ Eine Entscheidung der Wendener Parlamentarier werde im März fallen, so Schulausschuss-Vorsitzender Bernhard Hennecke (CDU). Die Wendener SPD-Fraktion hat derweil bereits Stellung bezogen. „Wir befürworten das“, so Fraktionschef Robert Dornseifer. Man habe den Eltern vor vier Jahren die Möglichkeit zum integrativen Unterricht gegeben. Das könne man jetzt nicht willkürlich abbrechen lassen und die Kinder auseinanderreißen. „Man muss den Kindern die Chance geben“, betont Dornseifer. Auch Fraktionskollege Jochen Sauermann unterstreicht: „Ich kenne die Klasse. Wir sollten den Rat der Eltern annehmen.“