515 Schüler erwanderten Geld für dritte Welt
Wenden. Die Durchsage kam laut und durchdringend: „Hallo, mein Name ist Harald MeyerPorzky und ich komme vom Deutschen Aussätzigen-Hilfswerk“, erklärte der stellv. Leiter der Aktionszentrale Nordwest der Hilfsorganisation. Die Schüler der Konrad-AdenauerHauptschule waren nicht erstaunt über den ungewöhnlichen Unterrichtsbeginn, denn gestern stand eine Sonderaktion auf dem Stundenplan. Bei ihrem sechsten „Sponsorenwandertag“ erliefen die Klassen Geld für zwei Hilfsprojekte in der Dritten Welt, einmal für eine Lepra Station in Madras (Indien) und für das Projekt Ometepe in Nicaragua. Im Vorfeld des Wandertages hatten die Schüler Sponsoren gesucht, die ihren Lauf mit einem selbstgewählten DM-Betrag pro Kilometer unterstützen. An der zehn bis 15 Kilometer langen Wanderung beteiligten sich alle 515 Schüler , die Lehrer fungierten als Streckenposten und „Hilfspolizisten“.
Um 8 Uhr ging es an der Schule los, erkundet wurde die Region rund um Scheiderwald. „Dabei lernen die Kinder die heimische Gegend richtig kennen“, meinte Organisator Berthold Schneider. Gemeinsam mit MeyerPorzky gab er den „Startschuss“, gruppenweise machten sich die Schüler auf den Weg. In den vergangenen Wochen hatten sich die Klassen im Unterricht intensiv mit dem Thema Lepra auseinandergesetzt. Material des Aussätzigen-Hilfswerks, wie eine Ausstellung in der Aula sowie Lehrvideos, unterstützten. die Lehrer bei ihrer Aufklärungsarbeit. Der Besuch von Entwicklungshelfer Manfred Göbel, der über seinen Einsatz für Leprakranke in Brasilien berichtete, war ein Höhepunkt.
„Lepra-Arbeit ist in hohem Maße auch soziale Arbeit“, erläuterte MeyerPorzky. So werden in der indischen Stadt Bombay das Vimala-Zentrum für Lepra- und Hautkrankheiten und ein Schulprojekt für Schüler aus Slumgegenden unterstützt.
Auch das Ometepe-Projekt des Wiehler Ehepaars Höhn am Großen Nicaragua-See wird seit drei Jahren von der Schule gefördert. Die Projekte umfassen alle Bereiche, von der Begabtenförderung bis zur Milch für unterernährte Kinder.