Welcher Jugendliche will morgens um vier aufstehenSchüler

Wenden. (chris) Für Schulabgänger wird es in der Gemeinde Wenden immer schwieriger, einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Um diese aktuelle Problematik mit sachkundigen Gästen, zu besprechen, lud die Junge Union Wenden jetzt zu einer Podiumsdiskussion ein. „Ausbildung aktuell“ war das Thema, zu dem etliche Gäste aus den verschiedensten Interessengebieten geladen waren. So war Bürgermeister Peter Brüser ebenso dabei wie Michael Olberts, Schulleiter der Hauptschule Wenden, Ludgerus Niklas von der Kreishandwerkerschaft Olpe, sowie zahlreiche Vertreter heimischer Ausbildungsbetriebe.

Unter den Leitfragen „Ist die Qualifikation unserer Schulen noch ausreichend für die AusbildungsbetriebeSchüler“ und „Welche Lösungen gibt es für die AusbildungsmisereSchüler“ wurde die Ausbildungsplatzsituation in der Gemeinde Wenden erörtert. Martin Schulze, der Vorsitzende der CDU Wenden, leitete die Diskussion.

Die Schulleiter machten klar, daß es für die Schulen immer schwerer werde, mit der schnellen technologischen Entwicklung Schritt zu halten. So hat die Hauptschule in Wenden ein Programm laufen, das die Schüler schon sehr früh mit den neuen Methoden im Umgang mit einem PC vertraut macht. So konnte Michael Olberts den Vorwurf aus der Zuhörerschaft zurückweisen, die Schüler würden nicht genügend mit Wissen auf diesem Gebiet ausgestattet.


Bürgermeister Brüser relativierte die negative Meinung: „Es ist uns in den vergangenen Jahren gelungen, positive Ergebnisse auf diesem Gebiet vorzuweisen, so daß man meiner Meinung nach nicht von einer Ausbildungsmisere sprechen kann.“ Dennoch sind die Zahlen erschreckend: Im Arbeitsamt Olpe meldeten sich mit 1207 Bewerbern 12,8 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Dabei gibt es aktuell noch 140 offene Stellen und 496 nicht vermittelte Bewerber. Dies mag auch an dem im bundesweiten Vergleich geringen Prozentsatz an Ausbildungsbetrieben in der Gemeinde liegen: 15,2 Prozent der Betriebe bilden aus, bundesweit sind es 28,1 Prozent.

Michael Olberts: „Ein besonderer Problemkreis sind die weiblichen Schulabgänger. Hier sind die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden, besonders gering.“ Man äußerte sich außerdem sehr besorgt über die Tatsache, daß die regional größten Ausbildungsbetriebe wie der Apparatebau und die IMG Ausbildungsplätze abbauten. Immer wieder wurde darauf verwiesen, daß die Rahmenbedingungen verbessert werden müssen. Denn nur eine gut funktionierende Wirtschaft könne auch viele Ausbildungsplätze bereitstellen.

Die etwa 50 Zuhörer reagierten mit gemischten Gefühlen auf die トußerungen der Diskutierenden. So meldeten sich einige ausbildende Handwerker zu Wort, die eine mangelnde Bereitschaft der Schüler beklagten. „Von denen will sich doch keiner mehr die Hände schmutzig machen“, hieß es. Ein ausbildender Bäcker hatte ähnliche Erfahrungen gemacht: „Ich hatte noch einen Ausbildungsplatz zu vergeben. Also habe ich bei der Beratungsstelle angerufen. Dort wurde ich allerdings abgespeist mit den Worten:

„Wer will denn noch morgens um vier aus dem BettSchüler“