Weniger Zoff auf neuem Schulhof

Von Roland Vossel Wenden. (WP) 1000 Jungen und Mädchen drücken die Schulbank im Konrad-Adenauerschulzentrum. Klar, daß da Konflikte nicht ausbleiben. Doch mittlerweile ist es spürbar harmonischer geworden. Grund: der neugestaltete Schulhof, der einzigartig sein dürfte. „Wir haben weniger Unfälle auf dem Schulhof, das Gewalt- und Konfliktpotential hat sich gemindert“, zieht Michael Olberts, Rektor der Wendener Hauptschule, im WP-Gespräch eine positive Bilanz. 1994 wurde das Konzept „Soziale Prävention durch Sport“ der Konrad-AdenauerHauptschule in den Stil gestoßen. Mittlerweile hat sich der Pausenhof in ein kleines Sportzentrum verwandelt, das auch außerhalb des Unterrichts bei den Haupt- und Realschülern hoch im Kurs steht.


Schüler beteiligt

„Unsere Idee war, auf dem Schulhof viele Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen. Mit einer Anschubfinanzie-rung von 10 000 Mark hat die Gemeinde das Vorhaben unterstützt“, sagt Olberts, der vor allem Peter Brüser ein großes Lob zollt: „Der Bürgermeister macht in Wenden die Sache Schule zu seiner eigenen.“ In einem gemeinsamen Arbeitskreis von Haupt- und Realschule sei das Konzept für die Neugestaltung des Schulhofes in engem Kontakt mit dem Schulträger erarbeitet worden. Besonders wichtig: Die Schüler wurden von Anfang an beteiligt, um gleich möglicher Zerstörungswut vorzubeugen. „Dann pflegen sie die Sachen hinterher auch besser“, betont Michael Olberts. Ein Wahlpflichtangebot für die 9. und 10. Schuljahre im Fachbereich Arbeitslehre hat bei der Umgestaltung des Schulhofes mitgeholfen.

Beachvolleyball

Zunächst entstand eine Kletterwand. Es wurden zwei Biotope und mehrere Hecken angelegt. Später kamen Tischtennis-Platten und Bänke hinzu. Anschließend entstanden ein Beachvolleyballfeld, zwei Streetballfelder, ein Basketballfeld und eine Torschußwand. Kurz: Eine „bewegte Pause“ ist garantiert. Folge: Durch die zusätzlichen Angebote entzerrt sich die Situation in den Pausen, kleinere und größere Schüler haben ihre eigenen Bereiche. Bei der Umgestaltung des Schulhofes sei auch die Gunst der Stunde durch den An- und Umbau des Konrad-Adenauerschulzentrums genutzt worden, so Olberts weiter. Mit dem übrigen Aushub schüttete der Tiefbauunternehmer das Beachvolleyballfeld an. „Dadurch mußte das Erdreich nicht wegtransportiert werden. Es konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen wer den.“ Gleiches gilt für die beiden Streetfußballfelder deren Fläche durch den Aushub vergrößert werde konnte. Die Banden, die ein Vater herbeischaffte, wurde von den Schülern aufgebaut.

Kleinspielfeld
Derzeit hat Olberts schon den nächsten Erdaushub im Visier: oberhalb der Bushaltestelle. Hiermit soll dort ein Kleinspielfeld errichtet werden. „Das könnte dann nicht nur von der Schule, sondern auch von der SG Wenden genutzt werden.“ Geplant sind kleinere leichtathletische Anlagen, inklusive einer Tartanbahn für kurze Sprints.

Allerdings, so Michael Olberts weiter, werde im Wendener Schulzentrum nicht nur etwas für den Sport getan: „Wir sind dabei, eine Bibliothek einzurichten. Zu dem gibt es einen wohl einmaligen Computerraum. Wir wollen das ganze als Medienzentrum der Schule ausbauen.“