Nach WM-Pleite: Kreis Olpe Vorreiter bei Talentsichtung

Von Carsten Dierig

Wenden. (WP) Nach der Fußballweltmeisterschaft wird in ganz Deutschland darüber nachgedacht, wie Fußballtalente entdeckt und besser gefördert werden können. Kreisjugendübungsleiter Michael Olberts hat im Auftrag des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) ein Konzept für den Kreis Olpe entwickelt.

Unter der Federführung des Kreisjugendausschusses und in Zusammenarbeit mit den Schulen der Gemeinde Wenden und der Hauptschule Olpe fand auf sechs Sportplätzen gleichzeitig ein Talentsichtungsturnier mit rund 600 Kindern von der dritten bis zur fünften Klasse statt. Damit ist das Turnier die größte Talentsichtungsaktion, die in Westfalen jemals stattgefunden hat. Michael Olberts: „Geplant ist aber eine Ausweitung auf alle Schulen im Kreis Olpe.“ Die Grundschulen im Bereich der Stadt Olpe werden in 14tägigem Abstand mit einem eigenen Aktionstag folgen.


Gestern startete das Projekt an der Haupt- und Realschule Wenden, der Hauptschule Olpe, sowie an den Grundschulen in Wenden, Gerlingen, Hünsborn und Rothemühle.

Die Kinder spielten in Kleinfeldern 4 gegen 4. Olberts: „Das Spiel 4:4 ist dafür besonders geeignet. Dann ist die Schulung am effektivsten. Das hat eine Untersuchung der Sporthochschule Köln ergeben.“ Dabei spielt jede Nachwuchshoffnung in jedem Spiel in einer anderen Mannschaft. Die Kinder werden beim Spielen beobachtet und bekommen Punkte. Pro Sieg 20, pro Unentschieden 10 und pro geschossenem Tor 3 Zähler. Als Beobachter fungieren unter anderem Franz Gockel, Trainer von Bezirksliga-Aufsteiger SV Ottfingen II und Theo Schneider, lange Jahre l. Vorsitzender von RW Hünsborn.

Die besonders talentierten Kinder bilden Talentfördergruppen. Olberts: „An jeder Schule eine Gruppe mit jeweils 15 Spielern.“ Diese Gruppen sollen als Ergänzung zum Vereinstraining dienen und eine bessere Fußballausbildung sichern. Gespielt wird immer montags nach der Schule.

Damit die schulische Leistung darüber nicht zu kurz kommt, wurde an den Hauptschulen in Olpe und Wenden eine Mittags- und Hausaufgabenbetreuung eingerichtet. Für die nicht fußballinteressierten Kinder werden in Kooperation mit der Jugendfreizeitstätte andere Sportarten wie zum Beispiel Tischtennis, Volleyball oder Basketball angeboten. Das Turnier wird unterstützt vom FLVW, von der Bezirksregierung in Arnsberg und von der Volksbank Wenden.