Schulzentrum für 4,7 Mill. DM erweitert

Wenden. Noch 17 Tage haben Kinder und Jugendliche freie Zeit, ehe mit dem Ende der Sommerferien der Schulalltag wieder beginnt. Planmäßig werden dann auch die völlig neuen Räumlichkeiten im Konrad-Adenauerschulzentrum erstmals in Anspruch genommen. Für mehr als 4,7 Mill. DM hat die Gemeinde mit Unterstützung des Landes die Bildungsanstalt erheblich vergrößert, modernisiert und attraktiver gemacht. Für Ende des Jahres wird überdies mit der Fertigstellung der neuen Turnhalle und der daran angegliederten HausmeisterWohnung gerechnet. Der Siegener Zeitung wurden gestern die Pforten für einen Rundgang geöffnet.


Aufwendige Zeltdachkonstruktion

Besonders auffällig ist der 360 Quadratmeter große Gebäudetrakt, der das 1976 eröffnete Haupthaus mit der Dreifach-Turnhalle verbindet. Die aufwendige Zeltdachkonstruktion sowie die Rundumverglasung werden künftig die Bibliothek der Hauptschule umfassen. Ebenso wird ein ComputerFachraum eingerichtet. Der letzte Schliff und die Inneneinrichtung fehlen noch, wenngleich die Außenfassade sowie der nun überdachte Durchgang vom Schulgebäude zur Sporthalle fertiggestellt sind.

14 neue Klassenräume für Realschule

Wesentlich größer, aber durch seine Lage im Nordosten des Gebäudes nicht sofort erkennbar ist der 1370 Quadratmeter große Erweiterungsbau für die Realschule. Acht Unterrichtsräume, drei Mehrzweckräume, ein Computerfachraum, ein naturwissenschaftlicher Demonstrationsraum, ein Musikzimmer sowie verschiedene Vorbereitungsräume stehen mit Beginn des Schuljahres am 18. August der Realschule der Gemeinde Wenden zur Verfügung. Das vor wenigen Tagen angelieferte Mobiliar ist modern, die Gestaltung der Zimmer hell und wohnlich. Die technischen Einrichtungen sind zudem auf dem neuesten Stand. Beim bevorstehenden Kauf der Computer, erklärte Michael Grebe, Leiter des Schul-, Sport- und Kulturamts, will man möglichst kurzfristig handeln, weil die Technik rasend schnell voranschreite.

Erstmals komplett behindertengerecht

Während der gesamten Baumaßnahme konnte und kann übrigens der Schulbetrieb problemlos weiterlaufen. Erwähnenswert ist noch, daß durch die baulichen Veränderungen das Schulzentrum behindertengerecht umgebaut wurde. Nunmehr sind also erstmals alle Ebenen des Gebäudes mit einem Rollstuhl erreichbar. Das wurde erreicht erstens durch eine Rampe, die die Turnhalle, die Bibliothek und den Altbau verbindet. Des weiteren wurde ein Brückenbauwerk im hinteren Bereich des Neubaus geschaffen, damit die Ebene 3 ohne Treppenstufen auch für Rollstuhlfahrer erreichbar ist. Das Brückenbauwerk ist an die neu geschaffene FeuerwehrZufahrt angeschlossen.

Separate Turnhalle

Die gesamte Erweiterung des Schulzentrums wurde von Anfang an in drei Abschnitte untergliedert. Im ersten Abschnitt wurden die 14 Klassenräume erstellt. Baukomplex Nummer zwei ist die architektonisch anspruchsvolle Bibliothek, und im letzten Abschnitt wird derzeit zum Osten hin die neue Turnhalle gebaut, deren Hauptkomplex inzwischen steht. Dabei handelt es sich um eine eigenständige separate Halle und nicht um eine Erweiterung der bisherigen Dreifach- in eine Vierfach-Halle. Dort wird auch die HausmeisterWohnung eingerichtet. Damit soll künftig sichergestellt werden, daß der gesamte Schulkomplex auch außerhalb der Unterrichtszeiten beaufsichtigt wird.

Offizielle Einweihung

Nach ersten Planungen soll die Erweiterung am 18. November offiziell eingeweiht werden. Klassentrakt, Bibliothek und Außenanlagen werden nach Angabe der Wendener Gemeindeverwaltung dann komplett fertiggestellt sein.

Schülerzahl starker gestiegen

Bereits am 12. September 1994 hatte die Gemeinde den Antrag auf Gewährung einer Zuwendung gestellt. Als Begründung führte die Kommune seinerzeit an. „daß die Entwicklung der Schülerzahlen an der Hauptschule weitgehend der Prognose im Schulentwicklungsplan entspreche, die Entwicklung der Schülerzahl an der Realschule Wenden jedoch die planmäßige Fortschreibung bei weitem übertroffen habe. Das bislang vorhandene Raumproblem im Schulzentrum Wenden konnte notgedrungen gelöst werden, indem vorhandene Flurfreiflächen zu provisorischen Unterrichtsräumen umgebaut wurden.“ So könne allerdings die weiter steigende Zahl der Schüler nicht kompensiert werden, hieß es in dem Gemeindeantrag ferner.

Frohe Botschaften

Die frohe Botschaft „flatterte“ am 27. Juli 1995 in den Postkasten der Gemeinde Wenden. Darin teilte das Land die Bereitstellung von rund 2,857 Mill. DM für die Schulerweiterung mit. Die Gesamtausgaben waren auf rund 4,8 Mill. DM zusammengerechnet worden. Am 22. November des gleichen Jahres kam dann der Bescheid für eine weitere Landeszuwendung in Höhe von rund 973 000 DM für den Neubau der Sporthalle. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf rund l 621 Mill. DM. Ob die Schüler deshalb allerdings das Ende der Ferien herbeisehnen, bleibt zweifelhaft. Hobö