Wendener fahren jetzt auf dem Datenhighway mit

Wenden, (spin) Auf dem Tisch steht nur ein großer, grauer Kasten mit einem Bildschirm, Tastatur und Maus. So gewöhnlich alles scheint: Der neue Computer an der Konrad-AdenauerHauptschule in Wenden katapultiert die Schüler auf einen Schlag ins Multi-Media-Zeitalter. Denn seit dieser Woche mischen die Wendener im weltweiten Internet mit. Das Landesprojekt „NRW-Schulen ans Netz“ macht’s möglich.

Neue Wege gehen

„Das ist für, uns alle eine ganz neue Situation“, ist Elmar Düweke von den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten der Technik fasziniert. Der stellvertretende Schulleiter wird, wie viele seiner Schüler auch, erstmal lernen müssen, mit „Chat-Groups“ und „Homepages“ richtig umzugehen. Doch‘ eine Chance, ganz neue Wege an und mit der Schule zu gehen, ist der neue Zugang zum World-Wide-Web (www) trotz aller anstehenden Mühen allemal.


Landes-Projekt

Schon im April vergangenen Jahres hatte sich die Wendener Hauptschule für das Förderprojekt bewarben, das landesweit die Schulen ins Netz holt. l 300 Schulen sind mittlerweile, wie die Wendener „on-line“, also können ins Internet. Das NRW-Ministerium für Schule und Weiterbildung stellt mit einem Pool von Sponsoren das Gros der Finanzierung. „Nur 800 Mark mußte dann noch die Gemeinde Wenden für unseren PC hinzusteuern“, erklärt Hauptschullehrer Albert Löser, der das gesamte Netz-Projekt. in Wenden leitet.

Auch die Gebühren, die für den Netz-Zugang normalerweise hingeblättert werden müssen, entfallen. Dazu spendiert die Telekom einen ISDN-Anschluß und pro Jahr 1600 freie Gesprächeinheiten, „mit denen wir etwa gut 200 Stunden kostenlos im Netz surfen können“, erklärt Löser.

Multi-Media-Raum
Um die so effektiv wie möglich zu nutzen, soll später ein Multi-Media-Raum im zur Zeit entstehenden Neubau eingerichtet werden, in dem ein spezieller Rechner steht. „Nachts, wenn die Wartezeiten im Netz am geringsten sind, holen wir uns erst die gesuchten Informationen aus dem Internet“, so Albert Löser. Danach können die Schüler für Projekte oder den normalen Unterricht „offline“ (vom Internet getrennt) mit dem Material arbeiten. Den Lehrern ist es ernst mit dem Netz: „Wir wissen, daß zwar auch gern im Net rumgespielt wird“, so Loser, „doch eigentlich soll damit gearbeitet werden.“ Die Schüler sollen lernen, mit dem neuen Medium Computernetz umzugehen – Informationen für den Unterricht aufstöbern und gezielt Themen recherchieren. „In einem Projekt könnten die ausländischen Schüler auch mal ihre Heimat vorstellen“, stellt sich Elmar Düweke eine konkrete Aufgabe vor.

Wenden weltweit

Auch die Schule selbst soll vom digitalen Draht zur Welt profitieren. „Mit einer eigenen Homepage kann sich unsere Schule anpreisen“, so Projektleiter Löser, „wir sagen, was wir machen, und können uns andere Schulen suchen, um mit ihnen gemeinsam Projekte anzugehen.“ Auch die Gemeinde Wenden könnte von den Schülern digital im Netz präsentiert werden. „Doch das dauert noch“, blickt Löser in die Zukunft. Denn bis dahin ist es für die Schüler trotz Netz noch ein weiter Weg.