Schüler kletterten Wände hoch

Wenden. „Komplett anders“ soll der Unterricht in der vergangenen Woche an der Wendener Hauptschule im Konrad-Adenauerschulzentrum (KAS) gewesen sein. Zum 15. „Geburtstag“ der Bildungseinrichtung hatten Lehrkräfte, Eltern und Schüler sowie zahlreiche ehrenamtliche Kräfte eine Projektwoche („Komplett andere Schulwoche“, kurz „KAS“) auf die Beine gestellt, in der einmal ganz andere Themen als sonst im Unterricht behandelt werden sollten. Am Samstag wurden die Projekte interessierten Bürgern und den Eltern der Schüler vorgestellt.


Am Seelbacher Weiher gefischt

Am beliebtesten waren bei den Schülern Projekte, bei denen etwas Vorzeigbares entstand. So beschäftigten sich Gruppen mit Seidenmalerei, Kochen und Backen sowie Töpfer oder Tiffanyarbeiten. Vor allem bei den jungen Damen aus der Gemeinde waren Gruppen wie „Biologische Kosmetik“ oder „Herstellung von Bel-Vetro-Schmuck“ beliebt. Aber auch Gruppen, deren Ergebnisse nichts Greifbares brachten, waren vertreten. So lernten 19 Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Ernst Walbersdorf das Angeln. Am Seelbacher Weiher, an einem Teich bei Brüchermühle (Oberberg. Kreis), einem Teich bei Attendorn und an der Biggetalsperre waren die 17 Jungen und zwei Mädchen damit beschäftigt, nach einer theoretischen Einführung den Umgang mit Rute und Köder zu proben: Eingeplantes Aufsichtspersonal konnte nach Hause gehen, Ernst Walbersdorf genügte vollauf zur Beaufsichtigung der engagierten Kinder.

Einen ganzen Abfallberg trugen andere Jugendliche in Waldstücken der Gemeinde zusammen. Als trauriges Denkmal wurde der Wohlstandsmüll oberhalb des Schulzentrums aufgeschüttet. Die Aufgaben der Polizei ließen sich andere Hauptschüler sechs Tage lang von Knut Friedrich von der Olper Polizei erklären. Sie besichtigten die Olper und die Wendener Wache und probten eine „richtige“ Verkehrsbeobachtung an verschiedenen Standorten in der Gemeinde. Unter Leitung vom Kreisjugendbeauftragten Klaus Brüning setzte sich eine Gruppe mit Okkultismus auseinander. Aufbauend auf dem theoretischen Hintergrund und einem „Brainstorming“ lernten die Jugendlichen über die Gefahren von, so Klaus Brüning, „Gebrauchsanleitungen für Okkultismus in gängigen Jugendzeitschriften“. Brüning hofft, daß aus den nach seinen Angaben „sehr engagierten“ Jungen und Mädchen in der Schülerschaft Ansprechpartner geworden sind, die das Problem „Okkultismus“ auch in den Familien ins Gespräch bringen.

トhnliches hoffen Norbert Sudbrink und Adelgunde Kamper, die sich mit ihrer Gruppe mit dem sexuellen Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen beschäftigt haben. Die Mädchen und Jungen führten eine Umfrage in der Wendener Bevölkerung durch, bei der sie auf großes Interesse gestoßen seien. Aber auch weniger stille, spektakulärer Themen waren angesagt. So führten Feuerwehr und Rotes Kreuz öffentliche Vorführungen durch, bei denen nicht nur die Schülerinnen und Schüler interessiert zuschauten. Laut stellv. Schulleiter Elmar Düweke sind alle Arten von Projekten sinnvoll für die Projektwoche.