In der Wendener Hauptschule Ergebnisse einjähriger Arbeit präsentiert

Wenden. „Wenn me alt in; Wendschen es, dann mut ock Platt geschwatt wearn.“ „Karlchen“ Wurm, seines Zeichens waschechter Wendscher, führte gestern in Wendschem Platt durch das Programm in der Aula des Konrad-Adenauerschulzentrums. Dort waren Schüler, Eltern und Lehrer der Einrichtung zusammengekommen, um ihre „Hauptschule kreativ“ vorzustellen. „Die Idee daför ha ues neier Rektor, un dat ehrt asn chanz besonders, weil he jo en Öelper es“, freute sich Wurm. Alljährlich präsentieren die Mädchen und Jungen der Klassen 5 bis 10 in einem bunten Programm alles das, was im Laufe des Schuljahrs gelernt wird und nicht im Lehrplan für die Hauptschule steht, also die Ergebnisse von Arbeitsgemeinschaften, dem Wahl- und dem Wahlpflichtunterricht.


Beattanz und Rockballett

Vom Schulchor der Jahrgangsstufen 5 bis 8, Volkstänzen der Wahlpflichtkurse aus der 7. Klasse, den „Rocking Kids“, die mit heißen Rhythmen alte Popklassiker intonierten, über den Beattanz der Jahrgangsstufe 8 und ein Rockballett namens „Greenisin“ aus dem Wahlunterricht der 9, das zum Synthesizerklassiker „Lucifer“ von Alan Parsons Project getanzt wurde, war für jeden Geschmack etwas dabei.

Nicht fehlen, durften die beiden Erfolgs-Theaterstücke „Ach du lieber Himmel“ der Gruppe „Nervensägen II“ und „Ich glaub‘, ich steh‘ im Wald“ „(Gruppe „Windei“). Die Akteure bewiesen, daß die Gruppen von Hannes Kraus nicht umsonst ständig bei Theaterwettbewerben auf dem Siegertreppchen landen. „Theater ohne Zuschauer ist wie Ostern ohne Eier“, befand dann auch Konrektor Elmar Düweke. Für die Schülerinnen und Schüler gab der gestrige Abend die Gelegenheit, auch den Eltern einmal ihr Können auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ zu beweisen.

„Wenden hat auch eine Kulturkiste – die Hauptschule“, befand Rektor Michael Olberts angesichts des bunten Programms, das seine Schützlinge zur Aufführung brachten. Lautstarker Applaus ließ die Aula nach jeder Aufführung erbeben. Auch Willy Kirsch, ehemaliger Leiter der Schule, sparte nicht mit Beifall.

Unterkunft für Dingelstädter gefunden

Ein im Reigen der unterhaltsamen Programmpunkte fast schon ernstes Thema schnitt Rektor Olberts an: Für einen der Dingelstädter Austauschschüler, die vom 8. bis zum 13. Juli an der Konrad-Adenauer-Schule im Rahmen der „Komplett Anderen Schulwoche“ – so nennen die Wendener ihre Projektwoche – war noch keine Unterkunft gefunden. Doch spontan erklärte sich eine Familie im Saal bereit, den Jungen aus Wendens Partnerstadt bei sich aufzunehmen.

In einer Pause hatten Schüler, Eltern und Lehrer Gelegenheit, sich bei kleinen Mahlzeiten und einem „kühlen Blonden“ oder Getränken ohne Alkohol zu einem Plausch zusammenzusetzen, zahlreiche Ehemalige suchten das Gespräch mit ihren „alten“ Lehrern. Als nach fast zwei Stunden das Programm zu Ende ging und die „Rocking Kids“ als Zugabe „Verdammt, ich lieb‘ dich“ zu Gehör brachten und das Publikum begeistert mitsang, war damit sicher auch die Lehranstalt gemeint.

(exaktes Datum unbekannt!)