Von Gruben zu moderner Industrie

Wenden, (ak) Die Gemeinde Wenden gilt auch noch heute im Kreis Olpe und darüber hinaus als arm und kinderreich. Fast unbemerkt entstand hier jedoch in den letzten Jahren einer der bedeutendsten Industriestandorte des Kreises Olpe. Die Schulklasse 10,1 der Konrad-AdenauerHauptschule wurde von Klassenlehrer Michael Olberts darauf hingewiesen, daß die Gemeinde Wenden im Jahre 1989 das höchste Pro-Kopf-Einkommen des Kreises Olpe aufweisen kann. So wurden die Schüler angeregt nachzuforschen. Dabei kam ihnen die Volksbank in Wenden entgegen, die gerade den Schulwettbewerb サMeine Umwelt – meine Zukunft“ gestartet hatte. Zunächst suchten Silke, Bianca, Martina, Mario, Günther, Thomas, Carsten, Christoph und ihre Mitschüler alle gewerblichen Betriebe aus und stellten fest, daß eine Beschäftigung mit der Vielzahl der in der Gemeinde ansässigen Unternehmen ihre Arbeitskraft übersteigen würde. So beschränkte man sich zunächst auf Rundschreiben an die heimischen Industrieunternehmen und bat um Informationen über Entstehung und Entwicklung der Unternehmen. Veröffentlichungen zu den Betrieben wurden zu Hilfe genommen, und mit der materiellen Hilfe der Volksbank Wenden-Drolshagen eG und der Gemeinde Wenden, die den Schülern statistisches Material zur Verfügung stellte, ging es ans Werk.


Die Schüler nahmen ihre Aufgabe ernst. Persönliche Gespräche bei den Betrieben im Großraum Wenden und photografischen Aufnahmen brachten schließlich eine lückenlose Darstellung aller Firmen – angefangen von den ersten Gruben vor über 200-300 Jahren zu den ersten Hütten bis zu den heutigen modernen Produktherstellungen.

Man täte gut daran, diese Firmengeschichten, die in einer Kurzform in einer Ausstellung für die kommenden drei Wochen in der Kassenhalle der Volksbank in Wenden der Öffentlichkeit vorgestellt wird, in gedruckter Form zu veröffentlichen. Die Volksbank will dies finanziell unterstützen.

Der Titel der Schülerprojektarbeit lautet: „Von der Wendener Hütte zum Industriestandort Wenden“. Die Schüler teilten sich die Aufgaben. Wie Martina Behler und Günther Kruppa die recht umfangreiche Firmengeschichte von Apparatebau Rothemühle darstellten, Christoph Lindenthal die Wendener Strumpffabrik und das Gerlinger Walzwerk, und Ralf Kramerz die Fahrradfabrik der Gebrüder Sieler in Wenden, wurden die weiteren Industrie unternehmen in Text und Bild festgehalten: Elektro Mechanik GmbH EMG; aus Ottfingen d Firma Becker, die Schup Elektro GmbH u. Co., aus Altenhof Buchen GmbH Land- und Gartentechnik; das Diatherm-Werk, aus Wenden die Fahrrad-Werke Enik, die Firma Walter Hellmann aus Gerlingen die F. W. Heider GmbH; aus Rothemühle Ch. Ruck Steuerung- und Fördertechnik die Gerberei Lorenz Niklas; Steilmann in Gerlingen; Fenster und Rolladenwerke Hoffmann GmbH. Dann die 16 Firmen aus dem großen Industriegebiet Hünsborn-Ost und d vier Unternehmen aus Hünsborn-West; sowie das Industriegebiet „Auf der Mark“.

Die Projektarbeit der Wendener Schüler wurde übrigens bei der ersten Ausstellung der Stadthalle Olpe mit einem Preis als ausgezeichnete Schülerleistung honoriert. Den Geldpreis überreichte Bankdirektor Franz Schulte für die Volksbank in Wenden.